Koalas haben gleich doppelt Pech. Ihre Nahrung, die Eukalyptus-Bäume, brennt wegen der ätherischen Öle wie Zunder. Zudem sind die Tiere so langsam, dass ihr Flucht-Erfolg bei Gefahr gleich null ist.
Die massiven Waldbrände, die derzeit noch immer im Süden von Australien wüten, sind für die grauen Beutelbären deshalb besonders verheerend – viele verbrennen qualvoll bei lebendigem Leib.
Täglich wird der Verband gewechselt
Doch von der Feuersbrunst im australischen Buschland gibt es auch schöne Geschichten zu erzählen – wie die von Jeremy. Das junge Koala-Männchen kam mit schweren Verkohlungen an allen vier Pfötchen auf die Wildtier-Rettungsstation in Port Adelaide. Und hatte Glück: Während die Tierschützer zuerst nicht wussten, ob Jeremy sich erholen wird, ist er mittlerweile schon wieder in «guter Verfassung».
Kein Wunder bei dieser Luxus-Pflegebehandlung. Auf weichen Tüchern gebettet, badet der zweijährige Jeremy seine geschundenen Füsschen in einer heilenden Tinktur.
Seine empfindlichen Fusssohlen werden danach eingesalbt und in einen Baumwollhandschuh gesteckt. «Wie bei einem menschlichen Brandopfer müssen die Verbände jeden Tag gewechselt werden», sagt Tierschützerin Josey Sharrad.
Fäustling-Schnittmuster im Netz
Wegen des grossen Verschleisses ruft die Organisation jetzt die australische Bevölkerung dazu auf, Koala-Fäustlinge zu nähen. Das einfache Schnittmuster kann im Internet heruntergeladen werden.
Jeremy macht bei seiner Genesung übrigens alles richtig. Wenn er nicht gerade während 18 von 24 Stunden schläft, kann er bereits wieder voller Inbrunst Eukalyptus knabbern – und der soll ja auch gegen Verbrennungen helfen. (lex)