Wahlsieg für den «Front National»
Rechtsextreme triumphieren in Frankreich

Die erste Runde der Regionalwahlen hat in Frankreich einen klaren Sieger ergeben. Der rechtsextreme Front National mit Partei-Chefin Marine Le Pen ist mit rund 28 Prozent der Stimmen auf dem ersten Platz gelandet.
Publiziert: 07.12.2015 um 05:19 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 23:48 Uhr
Frankreich auf dem Weg nach rechts
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Erdrutschsieg der Front National:Frankreich auf dem Weg nach rechts

Gegen Sonntagabend zeichnete sich der Sieg ab, in der Nacht folgte dann mit der Verkündigung des französischen Innenministeriums die Gewissheit: Der Front National (FN) ist neu die stärkste Kraft in Frankreich. 28,2 Prozent der Wähler haben für die rechtsextreme Partei unter der Führung von Marine Le Pen (47) gestimmt.

Sie geniesst den Triumph: FN-Chefin Marine Le Pen.
Foto: Keystone

Für den FN ist es das beste Ergebnis seiner Geschichte bei einer landesweiten Wahl. Die Partei landete in mindestens sechs der 13 Wahlregionen Frankreichs auf dem ersten Platz. «Frankreich erhebt seinen Kopf», sagte Marine Le Pen in der Stunde des Triumphs gegenüber den Medien. «Wir sind dazu berufen, die nationale Einheit zu erreichen, die das Land braucht.»

Hollandes Sozialisten erleiden ein Debakel

Tristesse herrscht hingegen im linken Lager. Die Sozialisten mit Staatspräsident François Hollande (61) erlitten ein Debakel und kamen auf gerade einmal knapp 23,5 Prozent der Wählerstimmen. Damit ist auch klar, dass die Regierung von den Terror-Anschlägen in Paris nicht profitieren konnte. Im Gegenteil: Die Sozialisten landeten sogar noch hinter der konservativ-bürgerlichen Opposition auf Rang drei.

Für die Sozialisten von Staatspräsident Hollande ist das Resultat eine herbe Niederlage.

Die konservativen Republikaner um den früheren Staatschef Nicolas Sarkozy erreichten rund 27 Prozent der Stimmen. Auch für sie ist das Resultat eine Enttäuschung. Als selbsternannte einzige «glaubwürdige Alternative» zur linken Regierung hofften die Konservativen auf einen grösseren Durchbruch bei den Wahlen.

Zeitungen bezeichnen Resultat als «Schock»

Wer in den Regionalparlamenten künftig die Mehrheit hat, wird erst in der zweiten Wahlrunde am kommenden Sonntag entschieden. Sozialisten und Konservative könnten nun theoretisch gemeinsam versuchen, dem FN in der zweiten Runde den Weg zu verbauen. Beide Parteien müssten dazu ihre Listen zusammenlegen - oder eine Partei müsste zugunsten der anderen ihre Liste zurückziehen.

Die konservativen Republikaner lehnten ein solches Vorgehen aber noch am Wahlabend ab. Die Sozialisten kündigten hingegen an, ihre Wahllisten in zwei Regionen zurückzuziehen.

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Der überraschende Sieg der Rechtsextremen beschäftigt auch die französischen Medien. Die eher konservative Zeitung «Le Figaro» und das linke Blatt «L'Humanité» bezeichneten beide das Wahlresultat auf ihrer Titelseite gross als «Schock». Und «Le Parisien» sieht den FN nach den Wahlen definitiv «vor den Toren zur Macht». (cat/SDA)

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