«Mit mir als Bundeskanzlerin würde es nie eine Koalition geben, in der die Linke beteiligt ist. Und ob dies von Olaf Scholz so geteilt wird oder nicht, das bleibt offen», sagte Merkel am Dienstag in Berlin auf eine Reporterfrage bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem österreichischen Bundeskanzler Sebastian Kurz.
«In dem Zusammenhang ist es einfach so, dass da ein gewaltiger Unterschied für die Zukunft Deutschlands zwischen mir und ihm besteht», sagte sie. Scholz ist Vizekanzler und Finanzminister in Merkels Regierung. Die Bundestagswahl ist am 26. September. Scholz' SPD hat ihren Umfrage-Rückstand aufgeholt und liegt derzeit in vielen Befragungen vorne.
CSU-Chef Markus Söder und auch der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) hatten gegen Scholz den Vorwurf der «Erbschleicherei» erhoben. Bouffier hatte am Vortag gesagt, Finanzminister Scholz sei Mitglied der Regierung und versuche, «sowas Ähnliches wie Angela Merkel» zu machen. «Aber das ist eine Art politische Erbschleicherei. Das werden wir deutlich machen.» Scholz hatte sich für das «SZ Magazin» kürzlich mit zur Raute gefalteten Händen fotografieren lassen - dem Markenzeichen von Merkel.
(SDA)