Die französische Polizei hat mehrere Personen verhaftet, die verdächtigt werden, an Angriffen auf zwei Geldtransporter in La Sarraz VD im August 2019 beteiligt gewesen zu sein. Die Festnahmen gelangen der Polizei vergangene Woche in der Region Lyon.
Der Generalstaatsanwalt des Kantons Waadt, Eric Cottier, bestätigte am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA einen entsprechenden Bericht der französischen Sonntagszeitung «Le Journal du Dimanche». Sieben der 13 Verdächtigen wurden festgenommen und befinden sich in Polizeigewahrsam. Bei einer Durchsuchung fanden die Ermittler Waffen und 90'000 Euro Bargeld.
Transporter brutal attackiert
Die Ermittlungen wurden von französischen Polizeibeamten der Zentralstelle für die Bekämpfung der organisierten Kriminalität und der Kriminalpolizei von Lyon durchgeführt. Die Festnahmen seien ihnen vor allem dank «minutiöser Telefonarbeit» gelungen, heisst es in der Zeitung weiter. Noch sind die Ermittlungen nicht abgeschlossen, knapp die Hälfte der Verdächtigen befindet sich weiterhin auf freiem Fuss.
Am 23. August 2019, kurz nach drei Uhr morgens, wurden an Autobahnausfahrt in La Sarraz zwei Geldtransporter angegriffen (BLICK berichtete). Während ein Lieferwagen den Räubern entkommen konnte, wurden die beiden Kollegen im anderen Transporter von den Tätern mit Kalaschnikow-Maschinenpistolen und anderen Waffen zum Aussteigen gezwungen und mit Schlägen traktiert.
Dabei fielen mehrere Schüsse. Die Täter setzten das Transportfahrzeug in Brand, noch während die beiden Insassen an Bord waren. Anschliessend sprengten sie die Türe auf.
Serie von Raubüberfällen mit ähnlichem Vorgehen
Drei ausgebrannte und zwischen den Ortschaften Daillens und Penthaz gefundene Autos identifizierte die Polizei als Tatfahrzeuge. Nach Angaben der Waadtländer Polizei waren etwa zehn Schläger an der Operation beteiligt.
Dieser Angriff war nicht der erste auf dem Waadtländer Boden. Zwischen 2017 und 2019 wurden mehrere solche Raubüberfälle verübt. Neben dem Angriff in La Sarraz fanden spektakuläre Übergriffe in Daillens (Dezember 2019), Mont-sur-Lausanne (April 2018 und Juni 2019), Chavornay (Februar 2018) und Nyon (Mai 2017) statt.
Das Vorgehen folgte jedes Mal einem ähnlichen Muster: Die Räuber bedrohten die Kuriere mit Schusswaffen, sprengten den Lieferwagen, um an das Geld zu kommen, schossen auf die Fahrzeuge, bevor sie Flucht ins benachbarte Frankreich ergriffen. (cat/SDA)