Teenager (†15) stirbt beim Fallschirmsprung
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Von Dach gesprungen:Teenager (†15) stürzt mit selbstgebasteltem Fallschirm ab

Während seine Mutter ihm zujubelte
Teenager (†15) stürzt mit Fallschirm in den Tod

Für ein bisschen Internetruhm stürzte sich ein 15-jähriger Extremsport-Liebhaber aus 43 Metern vor den Augen der Mutter in den Tod. Der Unfall erinnert an den tödlichen Absturz von Schweizer Basejumper Ueli Gegenschatz (†38).
Publiziert: 17.12.2018 um 21:00 Uhr
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Aktualisiert: 18.12.2018 um 09:31 Uhr
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Bogdan Firsow (†15) stürzte mit einem selbstgebastelten Fallschirm rund 43 Meter in die Tiefe.
Foto: east2west news

Tragischer Unfall in der ostukrainischen Stadt Makijiwka: Der 15-jährige Bogdan Firsow wollte für ein paar Klicks und Likes im Internet einen tollkühnen Stunt probieren. Sein Vorhaben kostete ihn sein Leben. Nur mit Helm und einem selbstgebastelten Fallschirm sprang der Teenager von einem 14-stöckigen Hochhaus. Am Boden filmten Dutzende Schaulustige, darunter auch seine Mutter und zahlreiche Verwandte.

Wie lokale Medien berichten, sollen sie ihm zugejubelt und ihn ermutigt haben, den 43-Meter-Sprung auch tatsächlich zu machen. Ein fataler Fehler: Der Teenager stieg aufs Dach, winkte ein letztes Mal dem gespannten Publikum zu und stürzte sich in die Tiefe. Der Fallschirm öffnete sich aber nicht und der Junge knallte beinahe ungebremst auf dünne Matten, die auf dem Boden verteilt waren.

Mutter unter Schock

«Es geschah direkt vor meinen Augen», berichtet ein Augenzeuge der Zeitung «Fakti». «Der Junge schlug mit dem Rücken auf dem Boden auf, es war wirklich hart.» Keiner der vielen Schaulustigen habe versucht, ihn aufzuhalten. «Niemand war mutig genug, ihn zu stoppen. Sie haben alle nur gefilmt.» 

Auch wenn Ambulanz und Polizei schnell vor Ort waren – für den Jungen kam jede Hilfe zu spät. Der Extremsport-Liebhaber starb noch an der Unfallstelle. Ein Schock für die Mutter und die Verwandten. «Noch Stunden nach seinem Tod weigerte sich die Mutter, den Platz zu verlassen», erzählt ein anderer Augenzeuge. 

Fall erinnert an Absturz von Schweizer Basejumper 

Auch ein funktionierender Fallschirm hätte Firsow nicht retten können. «Die niedrigste Höhe für einen Sprung mit Fallschirm beträgt 70 Meter – eine solche Höhe hat ein Gebäude mit mindestens 25 Stockwerken», sagt ein Experte zu «Fakti». «Und selbst dann wäre es ein gefährlicher Sprung gewesen.» 

Wie gefährlich solche Hochhaus-Sprünge auch aus über 70 Metern sind, zeigt ein Unfall aus Zürich aus dem Jahr 2009. Basejumper Ueli Gegenschatz (†38) wollte damals im Rahmen einer Werbeaktion mit einem professionellen Fallschirm vom Dach des 88 Meter hohen Sunrise Tower in Oerlikon springen.

Rund 20 Meter vor dem Boden touchierte der Schirm das Dach eines Nebengebäudes, worauf Gegenschatz ins Trudeln geriet und abstürzte. Der bekannte Schweizer Extremsportler erlag zwei Tage nach dem Unfall seinen schweren Verletzungen. (aho)

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