Den belgischen Ermittlungen ist eine weiterer Schlag gegen den Terror gelungen.
Drei Tage nach der Verhaftung Salah Abdeslams, dem einzigen überlebenden Attentäter von Paris, konnten sie einen weiteren Komplizen der Terroristen identifizieren.
Es handelt es sich um den 24-jährigen Najim Laachraoui, der bisher unter dem falschen Namen Soufiane Kayal bekannt gewesen sei. Er soll am Abend der Anschläge mit den Attentätern telefoniert haben.
Neue Details zum Bataclan-Attentat
Wie perfid die Terroristen bei ihrem Massaker während des Konzerts Eagles of Death Metal vorgingen, zeigt jetzt auch ein Bericht des französischen Innenministeriums, der der «New York Times» vorliegt.
Demnach solle einer der drei bewaffneten Angereifer während des Gemetzels auf die Bühne gegangen sein – und auf einem Xylophon gespielt haben.
Augenzeugen sagten zudem aus, dass der Mann bei seiner Musikdarbietung «sadistisch gelächelt» habe. Derweil feuerten seine Kollegen weiter auf jeden Menschen, der ihnen vor die Gewehre kam – auch auf solche, die sich zum Schutz auf den Boden gelegt hatten.
Attentäter trug Bayern-Trainer
Aus dem Bericht geht zudem hervor, dass sich jener Attentäter, der sich während des Freundschaftsspiels zwischen Frankreich und Deutschland vor dem Stade de France in die Luft sprengte, getarnt hatte.
Um unter den Fussballfans nicht aufzufallen, trug er einen Trainingsanzug mit dem Logo des FC Bayern München. Die Ermittler fanden später ein abgerissenes Bein, dass immer noch in der Trainerhose steckte.
Etwas weniger Mühe, nicht aus der Masse herauszustechen, gab sich Ibrahim Abdeslam, der Bruder von Salah, der kurz vor 21 Uhr vor dem Bistro «Comptoire Voltaire» einen Sprengstoffgürtel zündete.
Er soll laut «Spiegel Online» Zeugen dadurch aufgefallen sein, weil er Kleidung trug, die auch für einen kühlen Novemberabend aussergewöhnlich war: Er trug über einem Mantel mit Pelzbesatz einen Anorak und eine Weste – wohl um die Bombe zu verstecken.
Er entschuldigte sich für die «Störung»
Bei seinem Attentat ging er aber genauso kaltblütig vor wie die anderen beteiligten Terroristen, wie dem Polizei-Bericht zu entnehmen ist.
«Er schaute die Leute mit einem Lächeln im Gesicht an und entschuldigte sich für die Störung, die er verursacht hatte», heisst es darin. «Dann sprengte er sich in die Luft.» (bau/SDA).