Vulkanausbruch in Neuseeland überrascht Touristen
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Über 20 Tote befürchtet:Vulkanausbruch in Neuseeland überrascht Touristen

Vulkanausbruch in Neuseeland mit fünf Toten – Premierministerin sagt am Dienstag
«Wir halten die acht Vermissten für tot»

Vor Neuseelands nördlicher Insel ist am Montag der Vulkan Whakaari auf White Island ausgebrochen. Eine Touristengruppe wurde überrascht – es gibt 18 Verletzte und sechs bestätigte Todesfälle. Die Polizei rechnet aber mit über 20 Todesopfer.
Publiziert: 09.12.2019 um 03:58 Uhr
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Aktualisiert: 22.07.2020 um 12:32 Uhr
  • Am Montag, um 14.11 Uhr Ortszeit brach der Whakaari, «dramatischer Vulkan» (Maori-Name), aus.
  • 47 Touristen befanden sich zu dieser Zeit auf der Insel.
  • Sechs Todesopfer wurden bisher bestätigt – darunter ein Touristenführer.
  • Ein Tourist filmte die Aschewolke vom Boot aus.
  • Laut Premierministerin Jacinda Ardern halten die Behörden die acht vermissten Personen inzwischen für «tot».
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Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern sagte am Dienstagmorgen (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz: «Wir halten die acht Vermissten für tot.»

Es ist einer der dramatischsten Vulkanausbrüche Neuseelands. Völlig überraschend fängt der Krater auf White Island am Montagnachmittag (Ortszeit) an zu spucken. Touristen werden von Gas, Asche und Rauch völlig überrascht. Viele von ihnen haben keine Chance: Sie fallen den gewaltigen Kräften der Natur zum Opfer.

Fünf Todesopfer bargen die Rettungskräfte unmittelbar nach dem Ausbruch. Unter ihnen der lokale Touristenführer Hayden Marshall-Inman, schreibt der «New Zealand Herald». Der ehemalige Bürgermeister von Whakatane, Tony Bonne, sagt, das Opfer sei «ein junger, energischer Mann» gewesen. Ein weiterer Toter wurde am Dienstagmorgen von der Polizei bestätigt. Es sei eine Person, die in einem Spital behandelt wurde.

Keine Schweizer unter den Opfern

Laut aktuellsten Zahlen der Polizei waren zur Zeit der Explosion 47 Personen auf der Insel. Sechs sind tot, 30 in Spitalpflege und drei wieder entlassen. Nun werden noch acht Personen vermisst. Von Schweizer Opfern hatte das Aussendepartement (EDA) in Bern auch am Dienstag keine Kenntnis.

Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern sagte am Dienstagmorgen (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz im Küstenstädtchen Whakatane, man halte die acht Vermissten für tot. Es handle sich um Neuseeländer sowie um Touristen aus Australien, Grossbritannien, China, Malaysia und den USA.

Halber Meter Asche erschwert Suche

Doch der Krater ist immer noch zu instabil, um die Insel zu betreten. Militär und Polizei hielten mit Flugzeugen und Helikoptern Ausschau nach den Vermissten. Ohne ein Lebenszeichen zu sichten. Was die Rettung ebenfalls erschwert, ist die fallende Asche. Laut Jacinda Ardern war ein Boot, das von der Insel zurückkehrte, mit einem halben Meter Asche bedeckt.

Ein Grossteil der Insel-Besucher waren Passagiere des Kreuzfahrtschiffes Ovation of the Seas, berichten lokale Medien. 24 Australier hätten sich zum Zeitpunkt des Ausbruchs auf der Insel befunden, schreibt «News.au». Weitere Nationalitäten sind noch nicht bekannt.

Mehr als 6 Leute standen bei Explosion am Kraterrand

Zum Ausbruch kam es um genau 14.11 Uhr (2.11 Uhr Schweizer Zeit). Eine ins Kraterinnere gerichtete Kamera nahm um 14.10 Uhr noch das Bild von einer Gruppe auf, die im Krater des Whakaari unterwegs war. Mehr als ein halbes Dutzend Menschen befand sich innerhalb des Kraterrandes, als der Vulkan ausbrach. Kurz darauf kam es zur ersten Explosion, und das Bild wurde plötzlich dunkel. Eine Rauchwolke hängt auch am Morgen danach über der Insel.

White Island liegt etwa 50 Kilometer nördlich der Küste von Neuseelands Nordinsel. Die Eingeborenen nennen die Vulkan-Insel «Te Puia o Whakaari», was übersetzt «der dramatische Vulkan» heisst. Er gehört zu den aktivsten Vulkanen Neuseelands.

Die Insel wurde 1769 vom britischen Seefahrer James Cook entdeckt, der ihr auch den englischen Namen White Island gab. Grund dafür war, dass White Island ständig in einer Wolke von weissem Dampf und Rauch erschien. (kes/hah/rad/man/szm/nim)

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