Bislang kam Thailand relativ gut durch die Krise: Insgesamt wurden erst 35'900 Fälle gemeldet, nur 97 Menschen starben an den Folgen. Doch jetzt scheint sich eine grosse Welle aufzutürmen: Innerhalb von 24 Stunden wurden 1335 neue Fälle registriert.
Ministerpräsident Prayut Chan-o-cha ordnete an, dass alle Beamten soweit wie möglich im Homeoffice arbeiten sollen. Dem Privatsektor wurde empfohlen, ebenfalls entsprechende Massnahmen zu ergreifen.
Neujahrsfest sorgt für Ansteckungen
In Dutzenden Provinzen wurden zudem Reisebeschränkungen verhängt. Die Regierung befürchtet, dass sich das Virus durch das traditionelle Neujahrsfest Songkran, das am Dienstag begonnen hatte und die ganze Woche dauert, weiter ausbreitet. Während des grössten Volksfestes des Jahres kehren viele Thais in ihre Heimatstädte zurück und feiern das neue Jahr im Kreise ihrer Familien. Die ausgelassenen Wasserschlachten – ein Markenzeichen der Feierlichkeiten – wurden allerdings bereits im Vorfeld verboten.
Bislang war das südostasiatische Land mit seinen 70 Millionen Einwohnern vergleichsweise glimpflich durch die Krise gekommen: Insgesamt wurden rund 35'900 Fälle vermeldet, 97 Menschen starben in Verbindung mit Covid-19. Thailand hofft auf eine baldige Wiederbelebung des wichtigen Tourismussektors. So hatte Phuket im März Pläne vorgelegt, nach denen geimpfte Reisende ab Juli möglicherweise quarantänefrei auf der Insel Urlaub machen dürfen.
Hauptstadt Bangkok am schwersten betroffen
Am schwersten betroffen seien Chiang Mai im Norden und die Hauptstadt Bangkok, berichtete die Zeitung «Bangkok Post». Bei den meisten Fällen soll es sich um die britische Variante des Virus handeln, die als deutlich ansteckender gilt.
Bereits in der vergangenen Woche hatten die Behörden angekündigt, in Bangkok und 40 weiteren Provinzen alle Unterhaltungslokale für zwei Wochen zu schliessen. Betroffen sind Bars, Pubs, Clubs und Karaoke-Lokale. Die meisten neuen Infektionsfälle sollen mit Nachtlokalen in Verbindung stehen. (SDA/neo)