Sie wollen die Unabhängigkeit und Abspaltung ihrer Region von Spanien. Die Zentralregierung will höchstens mehr Autonomie zugestehen.
Die Präsidentin der separatistischen Bürgerbewegung Katalanische Nationalversammlung (ANC), Elisenda Paluzie, rief am katalanischen Nationalfeiertag, der so genannten Diada, alle Separatisten zur Einigkeit auf. Diese sind über den Weg zur Unabhängigkeit zerstritten: Einige wollen den Zentralstaat bewegen, einem Referendum zuzustimmen; andere halten dies für aussichtslos.
Die Diada (Feiertag) wird jedes Jahr am 11. September begangen. Eher ungewöhnlich wird dabei eine Niederlage gefeiert: An diesem Tag wurde 1714 Barcelona von den Truppen des spanischen Königs Philipp V. erobert, nachdem die Katalanen im Spanischen Erbfolgekrieg dessen Gegenspieler unterstützt hatten. Katalonien verlor damit seine Selbstverwaltung. Zum Höhepunkt der Diada in Barcelona war wie jedes Jahr eine Grosskundgebung geplant - mit Beginn um 17.14 Uhr.
Eine Volksabstimmung über die Abtrennung vom Königreich Spanien ist nach der spanischen Verfassung nicht zulässig. Am 1. Oktober 2017 hatten die Separatisten dennoch eigenmächtig ein Referendum organisiert. In der Folge wurde Katalonien zeitweise unter direkte Verwaltung der Zentrale gestellt. Der damalige Regionalregierungschef Carles Puigdemont und einige Mitstreiter flohen ins Ausland. Andere Separatisten wurden zu langer Haft verurteilt, im Juni allerdings begnadigt.
(SDA)