Vor G7-Gipfel
Mehr Zusagen zu Klimaschutz gefordert

Entwicklungsorganisationen haben grössere Anstrengungen der reichen Industrienationen (G7) beim Klimaschutz gefordert. Die Kohlendioxid-Emissionen müssten schneller und stärker gesenkt werden als bisher zugesagt.
Publiziert: 09.06.2021 um 13:11 Uhr
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Aktualisiert: 09.06.2021 um 13:28 Uhr
Der G7-Gipfel findet vom 11. bis 13. Juni in Carbis Bay, St Ives in Cornwall statt. Foto: Aaron Chown/PA Wire/dpa
Foto: Aaron Chown

Auch müssten die Finanzzusagen für den Klimaschutz und nötige Anpassungen in ärmeren Ländern ausgeweitet werden. «Was jetzt auf dem Tisch liegt, reicht nicht», sagte Jörn Kalinski von Oxfam International am Mittwoch vor dem G7-Gipfel im britischen Carbis Bay.

Die Staats- und Regierungschefs aus USA, Deutschland, Grossbritannien, Kanada, Frankreich, Italien und Japan sowie EU-Vertreter kommen von Freitag bis Sonntag zu ihrem Gipfel in dem Badeort in Cornwall zusammen. Neben der Pandemie ist auch der Kampf gegen die Erderwärmung vor der UN-Klimakonferenz (Cop 26) im November schottischen Glasgow eines der zentralen Themen.

Die G7-Staaten hätten ihre früheren Zusagen nicht eingehalten, den Entwicklungsländern rund 100 Milliarden US-Dollar im Jahr an Unterstützung im Klimawandel bereitzustellen, bemängelte Kalinski. Oxfam schätzt, dass sich diese Klimahilfen bisher nur auf 39 Milliarden US-Dollar summieren. Damit sollen ärmere Staaten jeweils zur Hälfte ihren Klimaschutz ausbauen und sich widerstandsfähiger gegen Auswirkungen wie Wetterextreme machen.

Im Mai sei der bisher höchste Wert an Kohlendioxidkonzentrationen gemessen worden, hob Dirk Bathe vom Hilfswerk World Vision hervor. Die Belastungen stiegen eher weiter. Mit der Erwärmung steige die Anfälligkeit für Erkrankungen. «Es ist Aufgabe der G7 zu sagen: Wir haben eine Bedrohung vor der Tür. Wenn wir nicht sehen, wie wir damit umgehen, wird sie durch die Tür reinkommen.»

Vor dem Gipfel haben die G7-Finanzminister zumindest prinzipiell eine Erhöhung der Klimahilfen für ärmere Länder beschlossen. 2019 stellte Deutschland 6,8 Milliarden Euro dafür bereit. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) müsse auf dem G7-Gipfel «eine Verdoppelung der deutschen Klimahilfen bis 2025 zusagen», forderte Oxfam-Experte Kalinski. «Finanzminister Olaf Scholz (SPD) darf dies nicht länger blockieren - und sie sich nicht länger hinter ihm verstecken.»

(SDA)

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