Anzeige von Aktivisten: Für den saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman könnte es beim G-20-Treffen in Argentinien ungemütlich werden.
Foto: KEYSTONE/EPA SAUDI ROYAL COURT/BANDAR/SAUDI ROYAL COURT HANDOUT

Vor G20-Gipfel
Anzeige gegen saudischen Kronprinzen

Gegen den saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman ist Anzeige erstattet worden. Der Prinz soll am G20-Gipfel in Buenos Aires wegen der Folterung und Tötung Jamal Khashoggis verhaftet werden, fordert eine Menschenrechtsorganisation.
Publiziert: 27.11.2018 um 03:58 Uhr
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Aktualisiert: 27.11.2018 um 07:48 Uhr
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Der Journalist Jamal Khashoggi wurde in Saudi Arabien getötet. Das löste ein weltweites Echo aus, das die Saudis in kein gutes Licht rückt. Besonders, da sie die Tat zuerst abstritten.
Foto: AP

Eine Menschenrechtsorganisation hat Anzeige in Argentinien gegen den saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman erstattet. Der Prinz solle wegen der Folterung und Tötung des Journalisten Jamal Khashoggi beim G20-Gipfel in Buenos Aires verhaftet werden. Dies beantragte Human Rights Watch (HRW) am Montag bei einem Bundesgericht der argentinischen Hauptstadt.

Staatsanwaltschaft geht Vorwurf nach

Der Richter Ariel Lijo wies die Staatsanwaltschaft an, zu bestimmen, ob die Tötung Khashoggis im saudischen Konsulat in Istanbul in Buenos Aires geahndet werden könne, wie die Zeitung «Clarín» am Montag berichtete. HRW zeigte den saudischen Kronprinzen auch wegen mutmasslicher Kriegsverbrechen im Jemen-Konflikt an.

Argentinien habe das Universalitätsprinzip bei Folterungen und Kriegsverbrechen anerkannt, hiess es in einer Mitteilung von HRW. Nach diesem Prinzip könne die Justiz Verbrechen dieser Art unabhängig vom Tatort und der Staatsbürgerschaft von Opfern oder Tätern verfolgen.

Saudi-Arabien hat die Tötung des im US-Exil lebenden Journalisten und Regimekritikers zugegeben. Es hat aber Hinweise auf eine Verwicklung des Kronprinzen in den Fall zurückgewiesen.

Vertreter der mächtigsten Industrie- und Schwellenländer kommen am 30. November und 1. Dezember in Buenos Aires zu ihrem Gipfel zusammen. Mohammed bin Salman wird Saudi-Arabien an dem Treffen vertreten. (SDA)

Fall Khashoggi

Der regimekritische saudische Journalist Jamal Khashoggi wurde im Oktober im Istanbuler Konsulat getötet – vermutlich auf Befehl aus Saudi-Arabien. Seither zieht der Fall international immer weitere Kreise. Es bleiben aber weiterhin viele ungelöste Fragen zum Mord.

Fall Khashoggi im News-Ticker

Der regimekritische saudische Journalist Jamal Khashoggi wurde im Oktober im Istanbuler Konsulat getötet – vermutlich auf Befehl aus Saudi-Arabien. Seither zieht der Fall international immer weitere Kreise. Es bleiben aber weiterhin viele ungelöste Fragen zum Mord.

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