Heute Montag startet in Paris die UNO-Klimakonferenz, zu der rund 150 Staats- und Regierungschefs eingeladen sind. Unter anderen wird US-Präsident Barack Obama, die deutsche Kanzlerin Angela Merkel sowie der russische Staatschef Wladimir Putin erwartet. Auf der ganzen Welt haben Demonstranten bereits im Vorfeld auf die Dringlichkeit eines wirksamen Klimaabkommens aufmerksam gemacht,
Sogar in Paris, wo die Polizei nach den Terroranschlägen vom 13. November eine Grosskundgebung eigentlich untersagt hatte, wurde demonstriert.
Die Umweltschutzaktivisten fassten sich entlang der ursprünglichen Demonstrationsroute am Boulevard Voltaire an den Händen und bildeten eine Menschenkette. Nur vor der Konzerthalle Bataclan, wo bei den Anschlägen 90 Menschen getötet worden waren, liessen die Demonstranten eine Lücke. Die Polizei sprach von 4500 Teilnehmern, die Veranstalter von mehr als 10'000.
Auf der Place de la République stellten Aktivisten Tausende Schuhe auf - sinnbildlich für Tausende Menschen, denen verboten wurde zu demonstrieren. Darunter waren auch Schuhe von UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon und von Papst Franziskus, die dieser - beschriftet mit dessen Namen und dem Titel seiner Enzyklika gegen den Klimawandel - geschickt hatte.
Später gingen Einsatzkräfte mit Tränengas gegen gewalttätige Gruppen von Protestierenden vor. 208 Menschen wurden festgenommen, wie Innenminister Bernard Cazeneuve mitteilte. Der französische Präsident François Hollande verurteilte die Aktion von «Unruhe stiftenden Elementen» als «skandalös».
Von Australien und Neuseeland über die Philippinen, Bangladesch und Japan bis Südafrika, Deutschland und Grossbritannien gingen seit Freitag Menschen gegen die Gefahren der Erderwärmung wie Superstürme, Dürre und steigende Meeresspiegel auf die Strasse.
Für die Organisatoren weltweit sprach die Gruppe Avaaz von mehr als 570'000 Teilnehmern bei 2300 Märschen am Wochenende. Mit zu erwartenden weiteren Demonstrationen dürfte die Zahl demnach auf über 600'000 steigen. (cat/SDA)