US-Präsident Barack Obama hat in einem Interview mit der «New York Times» das Atomabkommen mit dem Iran verteidigt. Man solle den Erfolg der Übereinkunft allein daran messen, ob es dadurch gelinge, Teheran zehn Jahre lang vom Bau einer Atombombe abzuhalten, sagte Obama.
«Wir messen diesen Deal nicht daran, ob er das Regime im Iran verändert», sagte Obama. «Wir messen diesen Deal nicht daran, ob wir jedes Problem, das auf den Iran zurückverfolgt werden kann, ob wir all ihre schändlichen Aktivitäten rund um den Globus ausräumen», sagte er weiter.
«Wir messen diesen Deal daran - und das war die ursprüngliche Voraussetzung dieser Unterhaltung, auch vom israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu ausgehend - dass der Iran keine Atomwaffe erhalten könnte.»
Obama erinnerte daran, dass US-Verbündete in Asien einen milliardenschweren Preis dafür bezahlt haben, das Sanktionsregime gegen Teheran über Jahre aufrechtzuerhalten.
Netanjahu wolle mit seiner Kritik an dem Abkommen offenbar die Debatte im US-Kongress beeinflussen, der den Deal noch ratifizieren müsse, sagte der Präsident. Obama zeigte sich dennoch davon überzeugt, dass das US-Parlament der Vereinbarung letztlich zustimmen werde.
Die fünf Uno-Vetomächte, Deutschland und der Iran hatten sich am Dienstag auf eine historische Übereinkunft zur Begrenzung des Atompotenzials der Islamischen Republik geeinigt. (bau/SDA)