Weltweit hat Corona bisher mehr als 900'000 Menschen das Leben gekostet. Gemessen an der Bevölkerungszahl waren es nirgends so viele wie in Peru. Im südamerikanischen Land starben pro 100'000 Einwohner 94,86 Personen am Virus. Ein Problem vor Ort ist, dass trotz Ausgangssperre die Menschen nicht zu Hause bleiben können.
Rund 70 Prozent der arbeitenden Bevölkerung sind im informellen Sektor tätig, dem Bereich, dessen Tätigkeiten in keiner offiziellen Statistik auftauchen. Beispielsweise gehören dazu Menschen, die auf der Strasse Waren anbieten. Wollen sie nicht verhungern, müssen sie in Kontakt mit Menschen kommen und setzen sich so der Gefahr einer Infektion aus. Nun hat die Regierung in Peru die Regeln noch einmal verschärft: Sonntags gilt eine komplette Ausgangssperre, Familientreffen sind vorerst untersagt.
Belgien weit vorne – wegen anderer Zählweise?
Sollten die Massnahmen wirken, könnte bald Belgien die Spitze dieser unrühmlichen Rangliste zieren. Auf 100'000 Einwohner musste das Land bisher 86,84 Tote vermelden. Allerdings dürfte dies auch daran liegen, dass Belgien zu Beginn der Pandemie auch Verdachtsfälle als Corona-Tote zählte. Also zum Beispiel Menschen, die in einem Seniorenheim starben, in dem bereits andere Personen dem Coronavirus erlagen.
Dahinter folgen Grossbritannien, Spanien und Chile. Für die Liste wurden jeweils nur Länder berücksichtigt, die mehr als 100'000 Einwohner haben. Die Schweiz liegt auf Rang 26.
Mortalitätsrate (Tote pro 100'000 Einwohner)
1. Peru 94,86 (liest sich: pro 100'000 Einwohner starben 94,86 Menschen am Virus)
2. Belgien 86,84
3. Bolivien 63,86
4. Spanien 63,67
5. Ecuador 63,43
6. Chile 63,27
7. Grossbritannien 62,72
8. Brasilien 62,25
9. USA 58,98
10. Italien 58,90
11. Schweden 57,41
12. Mexiko 55,62
13. Panama 51,23
14. Frankreich 46,13
15. Kolumbien 45,35
16. Irland 36,70
17. Holland 36,50
18. Moldawien 31,42
19. Nordmazedonien 30,82
20. Armenien 30,80
...
26. Schweiz (23,64)
Quelle: Johns Hopkins University
Unterschiedliche Zählweise
Corona-Tote werden in den Ländern allerdings unterschiedlich erfasst. In der Schweiz erhält das BAG eine Meldung der Ärzte, dass eine Person am Coronavirus gestorben ist und kommuniziert den Fall. Wenn also jemand zu Hause oder in einem Altersheim stirbt und nie den Test gemacht hat, zählt die Person nicht für die Statistik. Ganz speziell war die Messweise in Grossbritannien: Bis August zählte dort jeder als Corona-Toter, der positiv auf das Virus getestet wurde, auch wenn er Wochen später bei einem Autounfall ums Leben kam. Mittlerweile werden nur noch diejenigen gezählt, die innerhalb von 28 Tagen nach einer positiven Diagnose am Virus sterben. (vof)