In früheren Zeiten lag der glücklichste Ort der Welt in Märchenbüchern oder irgendwo im Himmel. Seit dem 17. Juli 1955 hat er eine feste Adresse: 1313 Disneyland Drive, Anaheim, Kalifornien, USA. Vor 60 Jahren eröffnete dort der erste Disney-Themenpark. «Ich möchte, dass er wie kein anderer Ort auf der Welt aussieht», sagte der damals 54-jährige Walt Disney, der mit dem Projekt sein Vermögen und seinen Ruf riskierte. «Und er sollte von einem Zug umfahren werden.»
15 Jahre hatte er davon geträumt, seine Lebensversicherung beliehen und die hämische Ablehnung von Bankdirektoren ertragen, die ihn aus ihren Büros wiesen: «Wir machen keine Geschäfte mit Zirkusleuten.»
17 Millionen Dollar (nach heutiger Kaufkraft rund 300 Mio. Fr.) kostete die Anlage. Disneyland verband das Nostalgische amerikanischer Kleinstädte mit dem Zukunftsglauben der 50er-Jahre. Aufregend wie ein Rummelplatz, aber ohne Schmutz und Betrunkene. Ein Vorbild war der Vergnügungspark Tivoli in Kopenhagen.
Disneys rosa Dornröschenschloss, Neuschwanstein in Bayern nachempfunden, wurde aus Budgetgründen nur 23 Meter hoch. Vieles war bei der Eröffnung noch nicht ganz fertig, die Farbe noch nicht trocken, und mehrere der anfangs 20 Attraktionen brachen zusammen. Aber es kamen 50 000 Gäste.
Disneyland betreibt inzwischen 13 Parks, unter anderem in Paris und Tokio. Das Wagnis von einst hat, typisch Disney, ein Happy End gefunden.