Eine anonyme Sex-Party im Berliner Techno-Club Berghain war ganz schnell nicht mehr allzu inkognito. Denn nachdem sich mehrere Teilnehmer mit Corona infiziert hatten, sendete das Bezirksamts Friedrichshain-Kreuzberg ein Contact-Tracing-Mail. An alle Teilnehmer. Doch es war eine Rundmail – und so konnte jeder Empfänger sehen, wer die Nachricht noch bekommen hatte. Eine Gästeliste zur geheimen Sex-Party sozusagen.
Die Beamten hatten den Gästen, die an der Veranstaltung mit dem Namen «Friday Fuck 2-4-1» am 15. Oktober teilgenommen hatten, das Mail gesendet, ohne die Mailadressen der anderen Teilnehmer auszublenden.
Bezirksamt passt «Abläufe an»
Eine Sprecherin des Bezirksamts Friedrichshain-Kreuzberg sagte der «Berliner Morgenpost»: «Dafür möchten wir uns in aller Form bei den betroffenen Personen entschuldigen.» Weiter heisst es, dass die Kontaktnachverfolgung durch die steigenden Fallzahlen nach weitgehenden Lockerungen der Corona-Massnahmen immer schwieriger werde.
Die Sprecherin sagt: «Die Beschäftigten stehen unter einem hohen Druck. Der Datenschutz muss natürlich trotzdem gewahrt bleiben. Als Konsequenz haben wir unsere Abläufe dahingehend angepasst, dass so ein Vorfall technisch nicht mehr möglich ist.» (euc)