Die meisten Geretteten wurden zwischen Libyen und Malta von überfüllten Holzbooten geholt, wie die französische Hilfsorganisation SOS Méditerrannée am Freitagabend in Marseille mitteilte. Viele von ihnen leiden demnach unter starker Erschöpfung und Dehydrierung und starkem Sonnenbrand.
Unter den 268 Geretteten auf der «Ocean Viking» sind den Angaben zufolge mehrere Minderjährige, darunter auch unbegleitete Minderjährige, schwangere Frauen und ein drei Wochen altes Baby.
Die Internationale Organisation für Migration (IOM) schätzt die Zahl der Toten und Vermissten auf der Fluchtroute über das Mittelmeer seit Jahresbeginn auf 1161 Menschen, davon 918 im zentralen Mittelmeer. Diese Route von Nordafrika nach Europa gilt als gefährlichste Migrationsroute der Welt.
Im vergangenen Jahr gab es IOM-Schätzungen zufolge insgesamt 2048 Tote und Vermisste im Mittelmeer, davon 1553 allein im zentralen Mittelmeer. Jedes Jahr versuchen tausende Menschen, auf der Flucht vor Konflikten oder Armut über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen, zumeist von Libyen aus, dessen Küste etwa 300 Kilometer von Italien entfernt liegt.
(SDA)