Der republikanische Präsidentschaftsanwärter Donald Trump ist in den USA erneut mit einem frauenfeindlichen Kommentar in die Schlagzeilen geraten. Nun zog er endgültig den Zorn seiner Partei auf sich.
Der Milliardär wurde heute sogar von einem bedeutenden Republikaner-Treffen in Atlanta, dem Redstate Gathering, ausgeladen, wie der Veranstalter Erick Erickson mitteilte. «So sehr ich Donald Trump persönlich mag, sein Kommentar über Megyn Kelly auf CNN geht einen Schritt zu weit für mich.»
Hintergrund der Konflikts ist ein Kommentar Trumps über die Moderatorin Megyn Kelly vom rechtskonservativen Sender Fox News. Sie hatte die erste TV-Debatte der republikanischen Präsidentschaftskandidaten am Donnerstag mitmoderiert. Trump hatte ihr bereits kurz danach vorgeworfen, ihn unfair behandelt zu haben.
Stein des Anstosses war nun ein neuer Kommentar von Trump über die Moderatorin gestern Abend auf CNN. Trump suggerierte, die harten Fragen der Moderatorin seien darauf zurückzuführen, dass sie ihre Tage habe. «Man kann sehen, dass Blut aus ihren Augen herauskam, dass Blut wo auch immer bei ihr herauskam.»
«Habe die Nase gemeint»
Die einzige weibliche Präsidentschaftsanwärterin der Republikaner, Carly Fiorina, twitterte daraufhin: «Mr. Trump. Es. Gibt. Keine. Entschuldigung.» Später fügte sie hinzu: «Ich unterstütze @megynkelly.»
Ähnlich äusserte sich der republikanische Präsidentschaftskandidat Scott Walker in einem Tweet («Ich pflichte Carly Fiorina bei. Es gibt keine Entschuldigung für Trumps Kommentare»). Der republikanische Bewerber Mike Huckabee forderte auf CNN eine Entschuldigung von Trump.
Trump schwankte seinerseits zwischen Schadensbegrenzung und aggressiver Rechtfertigung. Er versicherte, seine Bemerkung sei keine Anspielung auf ein bestimmtes Körperteil von Kelly gewesen. «So viele 'politisch korrekte' Trottel in unserem Land», twitterte er. «Wir sollten aufhören, so viel Zeit und Energie für Schwachsinn zu verschwenden.»
Sein Kampagnenbüro hob hervor, Trump habe die Nase gemeint. Zugleich wurde Erickson in einer Erklärung als «total loser» («völliger Verlierer») bezeichnet. (lex/SDA)