Von Maskierten überfallen
Jetzt sprechen die Block-Kinder über die Entführung

Die Kinder der Steakhauskettenerbin Christina Block wurden in der Silvesternacht entführt. Sie hielten sich zu der Zeit in Dänemark bei ihrem Vater auf. Zwei Tage später tauchten sie in Hamburg auf. Zum ersten Mal sprechen sie über die Entführung.
Publiziert: 01.02.2024 um 21:45 Uhr
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Aktualisiert: 01.02.2024 um 22:08 Uhr
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Nach der Trennung tobt ein Sorgerechtsstreit zwischen der Steakhouse-Erbin Block und ihrem Ex-Mann. Das Bild wurde 2011 aufgenommen, als sie noch ein Paar waren.
Foto: imago images/Eventpress
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Nach der Trennung tobt ein Sorgerechtsstreit zwischen der Steakhouse-Erbin Block und ihrem Ex-Mann. Das Bild wurde 2011 aufgenommen, als sie noch ein Paar waren.
Foto: imago images/Eventpress

Plötzlich seien sie von Maskierten gepackt und in ein Auto geworfen worden. In einem Waldstück mussten sie aussteigen, wurden kurz darauf gefesselt. Die Kinder wehrten sich, hatten aber keine Chance.

Es sind erschreckende Details, die der Sohn (10) und die Tochter (13) von Christina Block (44) gegenüber der «Zeit» berichten. Zum ersten Mal sprechen sie über die verhängnisvolle Nacht, die alles veränderte. Sie wurden in der Silvesternacht entführt. Zu der Zeit befanden sie sich beim Vater in Dänemark, dem Ex der Steakhauskettenerbin.

Denn: Die Hamburger Unternehmerin und ihr Ex-Mann (49) streiten seit Jahren vor Gericht um das Sorgerecht für zwei ihrer vier Kinder. Seit mehr als zwei Jahren leben die beiden Kinder bei ihrem Vater in Dänemark, obwohl ein Gericht in Hamburg das Aufenthaltsbestimmungsrecht vorläufig auf die Mutter übertragen hatte. Offenbar wurden die Kinder dann mit Gewalt nach Deutschland gebracht. In der «Zeit» sprechen die beiden Kinder über die Entführung, mit dem Einverständnis und Beisein des Vaters.

Zu einem Bauernhof gebracht

Als sie von den Maskierten entführt und gefesselt wurden, hätten sie versucht, ihnen die Angst zu nehmen. Sie würden sie zur Mutter bringen. Alles würde gut werden. Die Maskierten sollen sie mehrmals durchsucht haben, weil sie einen versteckten GPS-Tracker befürchteten. Danach seien sie mehrere Stunden im Auto unterwegs gewesen. Schliesslich durften sie aussteigen. Sie seien zu einem Bauernhof im Süden Deutschlands gebracht worden. Dort hätten bereits Maskierte gewartet. In einem Zimmer durften die Kinder dann übernachten.

Am nächsten Morgen sei dann Christina Block und ihre Schwester aufgetaucht. Zusammen seien sie dann wieder mit einem Auto, das verdunkelte Scheiben hatte, gefahren. Wieder mehrere Stunden. Gefahren sei ein maskierter Mann. Bevor sie zu Hause ankamen, sollen sie nochmals das Auto gewechselt haben. So zumindest die Schilderungen der Kinder. 

Polizei ermittelt gegen Mutter Block

Fakt ist: Zwei Tage nach ihrem Verschwinden meldete die Hamburger Polizei, dass sich die Kinder in der Obhut ihrer Mutter befänden und nicht in Gefahr schwebten. Mitte Januar erliess das Hamburger Oberlandesgericht (OLG) eine einstweilige Anordnung, die Block zur Herausgabe der Kinder an ihren Vater in Dänemark verpflichtete. Demnach hatte dieser einen entsprechenden Antrag gestellt. Laut Gericht wurden die Kinder umgehend dem Vater übergeben.

Währenddessen ermittelt die Polizei. Mitte Januar wurde offenbar das Wohnhaus von Block durchsucht. Die Hamburger Staatsanwaltschaft ermittelt «aufgrund der Ereignisse in der Silvesternacht gegen mehrere Menschen, unter anderem Block, wegen des Verdachts der Entziehung Minderjähriger und sonstiger Straftaten». Die Staatsanwaltschaft und die Polizei seien weiter damit beschäftigt, den «Gesamtkomplex» des Geschehens «näher aufzuklären». 

Block ist Tochter des Hamburger Gastronomieunternehmers Eugen Block. Dieser gründete eine Firmengruppe mit 2700 Mitarbeitern, zu der unter anderem die Restaurantketten Block House und Jim Block gehören. Blocks drei Kinder sind Medienberichten zufolge an der Unternehmensgruppe beteiligt, nehmen aber keine operativen Aufgaben wahr. (jmh/AFP)

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