Auf einen Blick
- Zwei Freunde finden Wikingerschatz, verheimlichen Fund und werden verurteilt
- Gefundene Münzen landeten auf dem Schwarzmarkt, Ermittler kamen Duo auf Spur
- Schätzungswert des Schatzes: 3,3 Millionen Franken, nur 31 von 300 Münzen wiedergefunden
Es könnte das Drehbuch für einen Hollywood-Film sein. Zwei Freunde sind mit Metalldetektoren in Schottland unterwegs, bis eines der Geräte plötzlich anschlägt. Die Männer graben und buddeln. Und plötzlich tauchen jede Menge Münzen und Schmuck auf. Treffer!
Ein Wikingerschatz. Darunter ein goldener Ring aus dem 9. Jahrhundert, ein Armband mit Drachenkopf oder ein Anhänger mit Kristallsteinen. Dazu zirka 300 Münzen. Der geschätzte Wert: rund 3,3 Millionen Franken.
Ermittler kamen so dem Duo auf die Spur
Doch statt den Sensationsfund zu melden und den Behörden zu übergeben, wie es vorgeschrieben ist, vertuschten George Powell und Layton D.* den Schatz. Der Grund: Sie wollten das ganz grosse Geld damit machen. Und so landeten auf einmal die historischen Münzen auf dem Schwarzmarkt. Ermittler kamen so dem Duo auf die Spur. Sie wurden festgenommen und verurteilt.
George Powell wurde zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt, die Strafe wurde im Berufungsverfahren später auf sechseinhalb Jahre reduziert. Layton D. wurde zu achteinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, die Strafe wurde im Berufungsverfahren später auf fünf Jahre reduziert.
Sie hätten 560'000 Franken Finderlohn haben können
Zum Zeitpunkt des Prozesses waren lediglich 31 der schätzungsweise 300 gefundenen Münzen wiedergefunden worden. Bis heute ist der Rest verschwunden.
Zusätzlich sollen beide Männer an den Staat eine Entschädigung zahlen. Umgerechnet 670'000 Franken. So viel sollen die Männer jeweils mit dem Verkauf der Münzen verdient haben. Ansonsten müssten sie wieder ins Gefängnis. Während Layton D. deswegen wieder im Knast sitzt, ist George Powell untergetaucht. Deswegen wurde jetzt ein Haftbefehl gegen ihn erlassen. Die Behörden suchen mit Hochdruck nach dem Hobby-Schatzsucher.
Übrigens: Hätten die beiden Männer ihren Sensationsfund gemeldet, hätten sie zirka 560'000 Franken Finderlohn bekommen können.
* Name bekannt