Heute wurde in Oslo den diesjährigen Träger des Friedensnobelpreises bekannt gegeben: Es ist der kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos. Er wurde für seine Bemühungen um die Beilegung des seit Jahrzehnten andauernden Konflikts mit den Farc-Rebellen in Kolumbien ausgezeichnet.
Alfred Nobel hatte es in seinem Testament ziemlich deutlich vorgegeben: Den Preis sollte erhalten, wer am meisten «auf die Verbrüderung der Völker hingewirkt» hat.
Nicht immer war die Welt begeistert von den Auserwählten. 2009 hatte ihn US-Präsident Barack Obama erhalten – gerade einmal neun Monate nach seinem Amtsantritt. Kritikern war das eindeutig viel zu früh.
Für die Verbreitung von mehr Wissen über den Klimawandel erhielt der ehemalige US-Vizepräsident Al Gore 2007 den Preis. Das hat mit Nobels Idee der «Verbrüderung der Völker» nur wenig zu tun. Insbesondere sorgte auch der Fakt für Unmut, dass Gore für seine teuren Vorträge über die Umwelt im Privatjet um die Welt reiste.
Wangari Maathai war die erste Afrikanerin, die 2004 den Friedensnobelpreis erhielt. Mit ihrem Umweltaktivismus eroberte sie die Herzen des Westens - in ihrer Heimat verstand diese Wahl jedoch niemand. Dann fiel auch im Westen auf, dass sie Anhängerin wirrer Verschwörungstheorien ist. So glaubte sie, das Aidsvirus sei in westlichen Geheimlabors gezüchtet worden, um die Schwarzen auszurotten.
Die Entscheidung von 1994, den Palästinenserführer Jassir Arafat mit dem Preis zu ehren, führte sogar zum Eklat. Zwei der fünf Juroren traten zurück. Einer von ihnen sagte dazu: «Der Träger des Friedenspreises legt heute die Friedenstaube auf die Schlachtbank und schwingt die Axt.» (nbb)