Es ist eine Sammlung, die bei jedem Autoliebhaber für feuchte Augen sorgt: ein Lamborghini Diablo, eine Chevrolet Corvette, diverse Ferraris wie der Testarossa oder der F430, aber auch Oldtimer wie der seltene Fiat 600 Cabrio oder der Citroën 2CV, besser bekannt als «Ente». Was klingt wie die Objekte einer noblen Auto-Show, ist in Wahrheit die jüngste Beute der italienischen Guardia di Finanza.
In Genua hat die Polizei am Freitag mit Stolz die insgesamt 17 Wagen der Öffentlichkeit präsentiert. Sie wurden im Zuge der Operation «Rien ne va plus» bei einem Italiener beschlagnahmt. Der Mann soll über Jahre das Geld, das er aus Verkäufen Luxusautos eingenommen hatte, am Staat vorbeigeschleust haben.
Ferrari von 1948 verkauft
Der Beschuldigte hat mit insgesamt 25 Nobelautos von Marken wie Maserati, Lamborghini, Porsche und Bentley Geld gemacht. Von Ferrari habe er insgesamt acht Modelle verkauft – darunter auch das erste Strassenmodell «166 inter» aus dem Jahr 1948.
Die krummen Deals machte der Mann laut Behörden zwischen den Jahren 2013 und 2018. Auch bei internationalen Auktionen hatte der Beschuldigte die edlen Fahrzeuge angeboten. Den Staat hat er in dieser Phase um 4,5 Millionen Euro betrogen.
Fahrzeuge kommen jetzt ins Museum
Auf dem Handy des Italieners fanden die Ermittler zahlreiche belastende Hinweise zu den Geschäften, die der Mann über die Jahre abgewickelt hatte. Auch mehrere Luxus-Immobilien in Genua wurden beschlagnahmt.
Die begehrten Fahrzeuge bleiben indes nicht im Besitz der Polizei. Die Karossen sind nun dem nationalen Automuseum Mauto in Turin übergeben worden. So könne man der Öffentlichkeit etwas vom «automobilen Erbe des Landes» zurückgeben, erklärt die italienische Polizei. (cat)