Mit einer schweren Schusswunde hat eine 18-Jährige Frau in Argentinien kurz vor ihrem Tod noch ihr Kind zur Welt gebracht.
Der Ex-Freund der im achten Monat schwangeren Camila Castells sei in ihre Wohnung in Mariano Acosta, einem Vorort der Hauptstadt Buenos Aires, eingedrungen, teilten die Behörden am Mittwoch (Ortszeit) mit. Dort habe der Mann auf die Jugendliche und ihren neuen Freund geschossen.
Obwohl Castells am Rücken lebensgefährlich getroffen wurde, brachte sie dennoch ihren Sohn zur Welt. Das Kind wiege 2600 Kilogramm und sei in der 34. oder 35. Schwangerschaftswoche vorzeitig zur Welt gekommen, sagte der Leiter des behandelnden Spitals, Fabián Muzzopappa, dem Sender TN. Der Junge sei «in einem sehr guten Gesundheitszustand».
Freund mit zwei Kopfschüssen im Spital
Castells überlebte den Angriff allerdings nicht. Ihr Freund wurde mit zwei Kopfschüssen ins Spital eingeliefert, wo er weiter mit dem Tod kämpft. Der Angreifer entkam. Die Polizei fahndete nach dem aus Paraguay stammenden Mann.
Die Gewalttat wirft ein Schlaglicht auf die in Argentinien weit verbreitete Gewalt gegen Frauen. Vergangenes Jahr wurden in dem südamerikanischen Land nach offiziellen Angaben 254 Frauen getötet. Nach Angaben der Frauenrechtsorganisation Mujeres de la Matria Latinoamericana wurde dieses Jahr zwischen Januar und April sogar alle 25 Stunden eine Frau umgebracht. (SDA)