Vom autoritären Präsidenten zum alternden Häftling
Peruanischer Ex-Präsident Fujimori (†86) gestorben

Jahrelang verfolgte Perus früherer Präsident Alberto Fujimori eine Politik der harten Hand gegen die linken Rebellengruppen. Nach dem Ende seiner Amtszeit traf ihn selbst die ganze Härte des Gesetzes. Fujimori sass über 16 Jahre im Gefängnis. Jetzt starb er an Krebs.
Publiziert: 12.09.2024 um 03:11 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2024 um 07:38 Uhr
Perus Ex-Präsident und -Häftling Alberto Fujimori ist im Alter von 86 Jahren einem langjährigen Krebsleiden erlegen.
Foto: Keystone
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Der ehemalige peruanische Präsident Alberto Fujimori ist im Alter von 86 Jahren gestorben. «Nach einem langen Kampf gegen den Krebs ist unser Vater, Alberto Fujimori, soeben zur Begegnung mit dem Herrn entrückt», hiess es in einer Nachricht im Namen seiner vier Kinder auf dem Konto seiner Tochter Keiko Fujimori (49) auf der Plattform X.

Fujimori war wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen durch Todesschwadronen während seiner Amtszeit (1990 bis 2000) gut 16 Jahre in Haft. Seit Dezember war er wieder auf freiem Fuss. Als Staatschef hatte der Sohn japanischer Einwanderer die Sicherheitskräfte rigoros gegen linke und angeblich subversive Kräfte vorgehen lassen, das Parlament wurde entmachtet.

Der Staat sah sich damals durch die maoistische Terrororganisation Leuchtender Pfad bedroht. Zudem wurden Zehntausende indigene Frauen zwangssterilisiert, um ihre Kinderzahl zu reduzieren. Sie wurden als Entwicklungshemmnis angesehen.

Zu 25 Jahren Haft verurteilt

Fujimori war im Jahr 2009 zu 25 Jahren Haft verurteilt worden. 2017 wurde er vom damaligen Präsidenten Pedro Pablo Kuczynski (85) begnadigt und aus dem Gefängnis entlassen. Später hob der Oberste Gerichtshof die Entscheidung allerdings auf und Fujimori wurde erneut inhaftiert. Das Verfassungsgericht bestätigte im Dezember schliesslich die Begnadigung von 2017 aus humanitären Gründen. Menschenrechtsorganisationen kritisierten das.

Obwohl die Verfassung nur zwei Amtszeiten zuliess, war Fujimori 2000 für eine dritte Amtszeit angetreten. Er gewann die Wahl zwar, stolperte kurz darauf aber über den Montesinos-Skandal. Sein Geheimdienst-Chef Vladimiro Montesinos (79) war dabei gefilmt worden, wie er einem Oppositionsabgeordneten Bestechungsgeld übergab, um ihn zum Übertritt zu Fujimoris Partei zu bewegen.

Fujimori setzte sich zunächst nach Japan ab, wurde bei einer Reise nach Chile allerdings festgenommen und in der Folge an Peru ausgeliefert. Erst im Juli verkündete Keiko Fujimori, die Vorsitzende der rechten Partei Fuerza Popular, ihr Vater werde wieder für das Präsidentenamt kandidieren.

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