Vom All ins Fettnäpfchen gesprungen
Felix Baumgartner steckt mitten im Höschen-Streit

Extremsportler Felix Baumgartner hat vor wenigen Tagen eine TV-Moderatorin heftig beleidigt. Auslöser war eine anstössige Osterwerbung eines Unterwäscheherstellers.
Publiziert: 21.04.2017 um 21:05 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 19:39 Uhr
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Werbung des Unterwäscheherstellers Palmers sorgt für Streit zwischen Baumgartner und Millborn.
Foto: Facebook
Johannes Hillig

Der österreichische Extremsportler Felix Baumgartner (48) erlangte durch seinen spektakulären Stratosphärensprung aus einer Höhe von 39 Kilometern vor knapp fünf Jahren weltweite Berühmtheit. Jetzt hat sich der Adrenalin-Junkie an Ostern mit einem fragwürdigem Post selbst ein faules Ei gelegt.

Knappe «Osterhöschen»

Auslöser des Debakels ist ein Werbesujet des Unterwäscheherstellers Palmers: Auf Facebook teilte das Unternehmen letzten Samstag ein Foto, das sechs Frauen zeigt, die sich nur mit einem Höschen bekleidet auf einem Teppich räkeln. Untertitelt wurde die Szenerie mit den Worten: «Unsere Osterhöschen». Binnen weniger Stunden entwickelte sich ein Shitstorm gegen dieses Bild.

Auch die österreichische TV-Moderatorin Corinna Milborn regte sich über die Werbung auf. «Da ist man mal ein paar Tage offline und kehrt in eine Welt zurück, in der ein Unterwäschehersteller mit der Ästhetik eines Mädchenhändler-‹Tatorts› wirbt.» 

«Ohne Fallschirm dazwischen reinspringen»

Felix Baumgartner verstand die ganze Aufregung nicht. Er finde die Mädels klasse, schreibt er auf Facebook, und er würde auch «ohne Fallschirm gern mal dazwischen reinspringen». Dass Corinna Milborn sich über die sexy Frauen aufrege, sei klar – bei ihrer Figur, legte Baumgartner nach.

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Die taffe TV-Moderatorin liess diese sexistische Beleidigung aber nicht auf sich sitzen und konterte souverän. Sie hat den Chauvinisten Baumgartner in ihre Diskussionssendung «Pro und Contra» eingeladen. Sie wolle über sein verstörendes Frauenbild sprechen.

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Ihre Einladung schliesst sie mit den bissigen Worten: «Sie sind ja schon aus dem All gesprungen. Sie sind also sicher nicht zu feige dafür – oder, um es in Ihrer Sprache zu sagen: Sie haben doch sicher die Eier, sich der Diskussion zu stellen.» Felix Baumgartner ist also im Zugzwang, doch bislang hat sich der ansonsten Publicity nicht abgeneigte 48-Jährige nicht dazu geäussert. 

Chauvinist aus Überzeugung

Ob Felix Baumgartner tatsächlich zu einer Diskussion bereit wäre, ist fraglich. Denn bereits vor zwei Jahren hat der All-Springer bewiesen, dass er ein bedenkliches Frauenbild hat. So postete er 2015 ein Bild seiner Freundin, die er als Tisch benutzte. Darunter schrieb er: «Darum liebe ich meine Freundin. Sie ist immer für mich da.»

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Aber auch sonst vertritt der Salzburger seltsame Ansichten. So sagte er kurz nach seinem grossen Sprung, dass man keine Demokratie brauche. Auf die Frage, ob er ähnlich wie Arnold Schwarzenegger einmal in die Politik gehen wollte, antwortete Baumgartner: «Du kannst in einer Demokratie nichts bewegen. Wir würden eine gemässigte Diktatur brauchen, wo es ein paar Leute aus der Privatwirtschaft gibt, sie sich wirklich auskennen.»

Award für Sexismus

Der einstige Überflieger Baumgartner hat bereits eine ironische Ehrung für seine sexistische Äusserung bekommen. Heute hat das Frauennetzwerk Medien ihm den «Rosa Handtaschl»-Preis verliehen.

Über sein Verhalten schreibt das Netzwerk: «Das ist Sexismus pur, Herr Baumgartner, rückständig und schlichtweg verantwortungslos. Vor solchen Botschaften sollten Frauen verschont bleiben.» Ob Baumgartner den symbolischen Preis in seinen Trophäenschrank stellen wird? Wohl eher nicht.

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