Der russische Präsident Wladimir Putin muss eine weitere Pleite wegstecken. Drohnenaufnahmen in der Nacht zeigen, wie das russische Raketenschiff Iwanowez im Schwarzen Meer angegriffen wird und sinkt. Laut dem ukrainischen Geheimdienst (GUR) wurde die Iwanowez zerstört.
Mehrere mit Sprengstoff beladene Marine-Drohnen flogen nach Angaben der GUR in die Richtung des russischen Kriegsschiffes und explodierten dort. Fünfmal wurde das Schiff beschossen. Die Iwanowez wurde «infolge einer Reihe von Volltreffern auf dem Rumpf» derart beschädigt, dass es manövrierunfähig wurde und mit dem Heck aufschlug. Anschliessend sank sie.
Es war eigentlich schon im Ruhestand
Dabei ist die Iwanowez ein regelrechter Koloss im Meer. Das Kriegsschiff hat eine Länge von 56 Metern. Auf ihr befinden sich mehrere Seezielflugkörper, die andere Schiffe zum Sinken bringen können. Teilweise haben die Flugkörper eine Reichweite von vier Kilometern. Vier Abschussrampen stehen der Besatzung zur Verfügung.
Ende 2021 wurde das Schiff wieder in Betrieb genommen, nachdem es eigentlich bereits in den Ruhestand versetzt wurde. Im Juli wurde damit das ukrainische Schiff Korvette Ternopi versenkt.
Wie der ukrainische Geheimdienst mitteilte, blieb eine Such- und Rettungsaktion erfolglos. Laut dem Militärblogger «VCHK-OGPU» wurden 32 Mitglieder evakuiert und eine Person schwer verletzt ins Spital gebracht. Die Kosten sollen sich offenbar auf 60 bis 70 Millionen Dollar (50 bis 60 Millionen Franken) belaufen.
Reihe von Niederlagen auf dem Schwarzen Meer
Die Ukraine erzielt mit diesem Angriff erneut einen Treffer, nachdem in den letzten Monaten bereits einige im Schwarzen Meer stationierte Schiffe versenkt wurde. Ende Dezember berichtete das «Institute for the Study of War» (ISW) über ein Patrouillenboot vom Typ Tarantul, das zur Bekämpfung von U-Booten eingesetzt wird. Im November wurde das Raketenschiff Askold zerstört. Anfang August meldete die Ukraine den Beschuss des Landungsschiffs Olenegorski Gornjak – ebenfalls mit Marine-Drohnen. Mitte September wurden das U-Boot Rostow am Don sowie das Landungsschiff Minsk zerstört.
Russland hat sich noch nicht offiziell geäussert. Russische Militärblogger toben aber vor Wut. Rybar schreibt auf Telegram: «Wenn man bedenkt, wie viele Schiffe der Schwarzmeerflotte bereits durch solche Angriffe verloren gegangen sind, kann man nur wiederholen: Der Hauptgrund dafür menschliches Versagen bei den Verantwortlichen, die teilweise noch genau so denken, wie vor der militärischen Spezialoperation.»