21 Waggons lang, getönte Scheiben – und schwer gepanzert: Nordkoreas Diktator Kim Jong Un nahm nicht etwa das Flugzeug, sondern tuckerte für den Staatsbesuch in China in seinem Panzerzug von Pjöngjang nach Peking. Schon sein Vater Kim Jong Il verwendete den gleichen Zug im Jahr 2000, als er nach Peking reiste.
Wie die «New York Times» berichtet, erhöht die Panzerung das Gewicht des ganzen Zugs um mehrere Tausend Kilos. Das wirkt sich natürlich auf die Geschwindigkeit aus: Spitzentempo ist gerade mal 60 km/h!
Weiche, rosarote Polster für die Gäste
Zudem ist die Zugfahrt auch personell äusserst zeitintensiv: 100 Sicherheitsleute von Kim suchen jeden Bahnhof und die Schienen zuvor nach versteckten Sprengsätzen ab. Militärhelis überwachen die Reise aus der Luft.
Im Innern des Zuges siehts nicht aus wie bei den SBB: In einem Video von 2015 ist Kim Jong Un an einem langen weissen Tisch in einem Waggon zu sehen. Darin befinden sich Flachbildschirme und Laptops – wohl die Kommandozentrale des Diktators. Für Gäste ist ein eigener Wagen reserviert: Weiche, rosarote Polstersessel bieten darin Sitzgelegenheiten.
Champagner, Bordeaux und Hummer
Nicht fehlen darf der Bankett-Waggon, wo festliche Dinners in einer mit dunklem Holz ausgekleideten Umgebung veranstaltet werden können. Lebensmittel und Köche führt Kim Jong Un dazu genug mit: «Es war möglich, jedes Gericht der russischen, chinesischen, koreanischen oder französischen Küche zu bestellen», berichtete Konstantin Pulikowski, ein russischer Delegierter, der 2011 im Zug reiste.
Mit an Bord sind deshalb auch lebende Hummer und andere frische Delikatessen, die jederzeit für Kim zubereitet werden können, wenn es ihn gelüstet. Pulikowski berichtete auch von Kisten voller Bordeaux, die von Paris eingeflogen wurden. Wenn es Kim langweilig war, liess er sich bespassen: von einer Gruppe weiblicher Entertainerinnen.