Volk soll für Einbalsamierung zahlen
Kim treibt Spenden für seinen toten Vater und Grossvater ein

Um die finanzielle Lage Nordkoreas steht es offenbar mies. Jetzt muss Machthaber Kim sein Volk um Geld für die jährliche Einbalsamierung seines Grossvaters und Vaters betteln.
Publiziert: 16.07.2019 um 12:43 Uhr
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Aktualisiert: 27.04.2020 um 09:28 Uhr
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2010 wohnten Vater Kim Jong Il und Sohn Kim Jong Un gemeinsam einer Militärparade bei.
Foto: Imago

Die Sanktionen drücken Kim Jong-Un offenbar aufs Portemonnaie. Da bleibt für Papa und Opa nicht mehr viel übrig. Obwohl Kim Il-sung (gestorben am 8. Juli 1994) und Kim Jong-il (gestorben am 17. Dezember 2011) bereits länger tot sind, brauchen sie noch Pflege. Das kostet. Und zwar nicht wenig – rund 400'000 Franken im Jahr muss Kim für die Instandhaltung der Balsamierung berappen, damit seine beiden Vorgänger frisch bleiben und im Kumsusan Palast in Nordkoreas Hauptstadt Pjöngjang aufgebahrt werden können.

Damit das so bleibt, verlangt Kim «freiwillige» Spenden von seinem Volk. Und wenn der Chef des Regimes diese bittet, dann kommt das eigentlich einem Befehl gleich. Und das trotz andauernder Hungersnot in seinem Land.

EU verlängert Sanktionen

Nordkoreas Situation wird sich in nächster Zeit auch nicht bessern. Die Europäische Union hat ihre wegen des Atomprogramms verhängten Sanktionen gegen Nordkorea nun verlängert. Die EU-Staaten bestätigten am Montagabend eine Liste von Personen und Organisationen, gegen die Reiseverbote und Vermögenssperren bestehen.

Es handele sich um 57 Personen und 9 Einrichtungen, die zum Atom- oder Raketenprogramm der Volksrepublik beitrügen, teilt der Rat der EU-Staaten mit.

Darüber hinaus habe die EU Resolutionen des Uno-Sicherheitsrats umgesetzt, mit denen 80 Personen und 75 Einrichtungen Sanktionen unterworfen werden. Die Sanktionen gegen Nordkorea seien die strengsten, die die EU jemals gegen ein Land verhängt habe. Ziel bleibe die vollständige, verifizierbare und unumkehrbare Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel. Gemeint ist der Abzug oder die Zerstörung aller dort vorhandenen Atomwaffen. (nbb)

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