Rund einen Monat nach dem Ausbruch des Volcán de Fuego in Guatemala ist die Zahl der Vermissten deutlich gestiegen. 332 Menschen galten als nicht aufgefunden, wie der Katastrophenschutz des lateinamerikanischen Landes (Conred) am Mittwoch mitteilte. Zuvor war die Zahl 197 angegeben worden.
Das Conred hatte nach eigenen Angaben alle Meldungen nach dem Unglück geprüft und diese mit den Belegungslisten in den Notunterkünften und den Leichenhallen abgeglichen. Die offizielle Zahl der Todesopfer liege weiterhin bei 113, so der Katastrophenschutz auf Twitter.
Von den Todesopfern habe das forensische Institut Guatemalas erst 85 identifizieren können, hiess es in der Mitteilung des Conred. Der auch Feuervulkan genannte Berg war am 3. Juni ausgebrochen und hatte ganze Dörfer mit Strömen aus Lava, Dreck und Geröll bedeckt, zudem legte sich eine dicke Ascheschicht über das Gebiet.
Rund 1,7 Millionen Menschen waren laut Katastrophenschutz von der Katastrophe betroffen, mehr als 12'000 mussten in Sicherheit gebracht werden.
Gut vier Wochen nach dem Unglück sind noch mehr als 3500 Menschen in Notunterkünften untergebracht - fast alle von ihnen haben ihre Häuser und sämtlichen Besitz bei dem Vulkanausbruch verloren. Am schlimmsten wurde der Bezirk Escuintla getroffen, wo nach Conred-Angaben 325 Menschen vermisst werden. Das Gebiet rund 70 Kilometer von der Hauptstadt Guatemala-Stadt entfernt gilt als unbewohnbar.
Laut Katastrophenschutz wird darüber nachgedacht, die Gegend um den Feuervulkan in Escuintla zum «Friedhof» zu erklären. (SDA)