Das Zika-Virus hält die Welt weiter in Atem. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht inzwischen von einer «explosionsartigen» Ausbreitung in Südamerika. Noch immer gibt es keinen Impfstoff und kein Medikament zu Behandlung der Infizierten. Sorgen bereitet den Experten zudem, dass der Übertragungsweg des Erregers noch immer nicht vollständig geklärt ist.
Sicher ist nur: Das Virus wird durch Mücken übertragen. Weiter unter Verdacht stehen Bluttransfusionen.
Für Aufregung sorgen nun Berichte über Fälle, in denen das Zika-Virus möglicherweise durch Sex weitergegeben wurde.
Der eine stammt aus dem Jahr 2013 während einem Zika-Ausbruch auf Französisch-Polynesien. Wie CNN berichtet, wurde damals das Sperma eines 44-jährigen Mannes positiv auf Zika getestet. Nicht bekannt ist, ob der Mann das Virus beim Geschlechtsverkehr weitergegeben hat.
Der zweite Fall handelt vom Mikrobiologen Brian Foy aus dem US-Bundesstaat Colorado: Foy reiste 2008 nach Senegal. Nach seiner Rückkehr in die USA erkrankte er an Zika-Fieber. Noch bevor bei ihm die bekannten Symptome – Fieber, Gelenkschmerzen und Hautausschlag – auftraten, hatte Foy ungeschützten Geschlechtsverkehr mit seiner Frau.
Einige Tage später erkrankte auch sie am Zika-Virus – obwohl sie Colorado nie verlassen hatte.
Trotz dieser beiden Fälle: Ein eindeutiger Beweis, dass Zika sexuell übertragbar ist, fehlt bisher.
Die WHO rechnet in Südamerika inzwischen mit vier Millionen Zika-Infektionen, falls das Virus nicht energisch genug bekämpft werde. Dort grassiert das Virus nach wie vor am stärksten.
Das Virus, das mit seltenen Schädelfehlbildung bei Neugeborenen in Verbindung gebracht wird, hat inzwischen auch Flugunternehmen zum Handeln gezwungen: Mehrere Airlines bieten schwangeren Frauen kostenlose Umbuchungen an, wenn sie einen Flug in ein vom Zika-Virus betroffenes Land gebucht haben. (vsc)