Gerade Famillienfeiern gelten als Corona-Infektionsherde. Gesundheitsminister Alain Berset (48) geht soweit, dass er vor Feiern im Familien- und Freundeskreis warnt. Bei einem Laborbesuch in Zug sprach Berset von «Privatanlässen, die plötzlich ziemlich viele Ansteckungen verursacht haben», berichtet der «Tages-Anzeiger». Um einen neuen Lockdown zu verhindern, müsse sich jeder Einzelne an die Regeln halten. «Es muss sich etwas ändern im Verhalten der Bevölkerung», so der Bundesrat.
Wir hätten es selber in der Hand, auch die nahenden Weihnachtsfeiertage sorglos zu begehen, sagt der deutsche Virologe Christian Drosten (48). Familienfeiern im Herbst und Winter hält er trotz anrollender zweiter Welle «unter gewissen Voraussetzungen für vertretbar». Sein Vorschlag: «Ich halte das Prinzip der Vorquarantäne für eine gute Idee. Also, dass Menschen einige Tage, optimalerweise eine Woche, vor dem Familienbesuch mit Oma und Opa soziale Kontakte so gut es geht vermeiden», sagte der Berliner Wissenschaftler zur Wochenzeitung «Die Zeit».
Jetzt komme es auf die kleinen Alltagsentscheidungen an. Und darauf, dass alle mitmachen. Damit appelliert Drosten an die Eigenverantwortung der Menschen. Jeder müsse für sich selbst entscheiden, «ob man eine Party, die man geplant hatte, wirklich feiern muss diesen Winter, ob man für sie vielleicht einen luftigen, besonders grossen Raum finden kann oder sie auf nächstes Jahr verschiebt». (kes)