Virenfreie Prügelstrafe
Ausgepeitschte in Indonesien müssen Maske tragen

In Indonesien wurde ein Liebespaar mit 100 Peitschenhieben bestraft. Der Grund: Die beiden hatten miteinander Sex, ohne verheiratet zu sein.
Publiziert: 08.06.2020 um 17:48 Uhr
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Weil dieser junge Mann in Indonesien vorehelichen Sex hatte, ist er zu 100 Peitschenhieben verurteilt worden.
Foto: AFP

Wer in Indonesien gegen das Gesetz verstösst, muss mit harten Strafen rechnen. Auf der Insel Sumatra in der Stadt Banda Aceh wurde jetzt ein Liebespaar zu 100 Peitschenhieben verurteilt.

«Dieses junge Paar hat hundert Peitschenhiebe verdient, weil es gegen islamisches Recht verstossen hat», erklärt Agus Kelana Putra, Leiter der Abteilung für allgemeine Kriminalität bei der Staatsanwaltschaft im Bezirk Aceh Besar, das harte Urteil.

Schutzmasken für Verurteilte und Vollstrecker

Vollstreckt wurde die Auspeitschung letzte Woche nach dem Freitagsgebet auf dem Hof unmittelbar vor der Al Munawarah Moschee, wie indonesische Medien berichten.

Trotz der weltweit grassierenden Corona-Pandemie lässt Indonesien nicht von ihrer Brutalo-Bestrafung ab. Stattdessen müssen Verurteilte und Vollstrecker während der Bestrafung Schutzmasken und Handschuhe tragen – so auch im Fall des bestrafen Liebespaars.

Die Region Aceh ist für ihre erzkonservative Haltung bekannt. Dort stehen nicht nur ausserehelicher Sex, sondern auch Sex zwischen Homosexuellen, Glücksspiele sowie Konsum, Herstellung und Vertrieb von Alkohol unter Strafe. Dabei wird das strenge islamische Gesetz, die Scharia, erbarmungslos durchgepeitscht – allem Widerstand von Menschenrechtsorganisationen zum Trotz. (rad)

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