Vierfachmord in Idaho
Todesstrafe für verdächtigen Studenten gefordert

Der Verdächtige im Mordfall um vier getötete Studierende im US-Bundesstaat Idaho soll nach dem Willen der Anklage die Todesstrafe erhalten, sofern er schuldig gesprochen wird.
Publiziert: 27.06.2023 um 02:51 Uhr
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Aktualisiert: 27.06.2023 um 09:45 Uhr
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In einer Wohnung nahe dem Campus der Universität von US-Bundesstaat Idaho sind diese vier Studenten getötet worden.
Foto: Instagram

Der Vierfachmord von Idaho löste landesweit Entsetzen aus: Vier Studierende der Uni, drei Frauen und ein Mann, wurden im November 2022 erstochen in einer Wohnung aufgefunden. Ethan C. (†20), Madison M. (†21), Xana K. (†20) und Kaylee G. (†21) sind die Opfer – und zunächst tappte die Polizei im Dunkeln. Wochenlang suchte sie nach dem Killer.

Schliesslich, auch dank der Hilfe von DNA-Spuren, wurde der Kriminologie-Doktorand Bryan K.* (28) verhaftet. Sein Motiv? Völlig unklar. Jetzt will ihn die Staatsanwaltschaft zum Tode verurteilen lassen. Über diese Absicht informierten die Ankläger das zuständige Gericht. Staatsanwalt Bill Thompson schrieb, dass die Morde «besonders abscheulich, grausam und unmenschlich» gewesen seien und Bryan K. «eine völlige Missachtung des menschlichen Lebens an den Tag legte».

Wahllose Opfer?

Noch immer ist ungeklärt, ob es eine Verbindung zwischen den Opfern und dem Verdächtigen gab – oder die vier wahllos umgebracht wurden. Die Tat sorgte damals für Angst und Schrecken auf dem Campus.

Der Verdächtige schwieg bei einer Anhörung im Mai zu den Anklagepunkten. Daraufhin plädierte der Richter nach Verlesung der Anklage im Gerichtssaal der Stadt Moscow im Namen des Verdächtigen auf nicht schuldig. In den USA sind Richter berechtigt, für einen Angeklagten auf nicht schuldig zu plädieren, wenn dieser sich weigert, sich zu der Anklage zu bekennen. So soll sichergestellt werden, dass das Verfahren fortgeführt werden kann.

Er zeige eine «Neigung zum Mord»

Die Anklage hatte daraufhin 60 Tage Zeit, um zu entscheiden, ob sie die Todesstrafe fordern wird. Nun listete die Staatsanwaltschaft fünf erschwerende Umstände auf, die eine Todesstrafe rechtfertigten – darunter den, dass ein Angeklagter eine «Neigung zum Mord» gezeigt habe, die wahrscheinlich eine «anhaltende Bedrohung für die Gesellschaft» darstellen werde.

Der mutmassliche Täter, der einen Doktortitel in Strafrecht und Kriminologie an der nahe gelegenen Washington-State-Universität anstrebte, wurde Ende vergangenen Jahres in seinem Elternhaus im Bundesstaat Pennsylvania im Nordosten der USA festgenommen. (neo/SDA)

*Namen bekannt

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