Die Verantwortlichen für das staatliche Gesundheitssystem NHS in Grossbritannien gingen zum Start des Ausstandes davon aus, dass rund 350'000 Arzttermine, darunter auch viele Operationen, dem Streik zum Opfer fallen werden.
Die Mediziner argumentieren, ihre Bezüge seien in den vergangenen 15 Jahren real um 26 Prozent gesunken. Dies sei das Ergebnis von Gehaltserhöhungen, die jeweils geringer als die Inflation ausgefallen seien. Der britische Gesundheitsminister Steve Barclay nannte die Forderungen «unangemessen». Sie hätten für einige Ärzte eine Gehaltserhöhung um 20'000 Pfund (knapp 23'000 Euro) pro Jahr zur Folge. Der NHS ist in Grossbritannien staatlich organisiert und wird im Gegensatz etwa zum deutschen Gesundheitssystem aus Steuermitteln finanziert.
Der Ärztestreik ist die neueste Episode in einem seit Monaten anhaltenden Kampf von Bediensteten um höhere Bezüge. Bereits im März war Pflegepersonal für drei Tage in einen Ausstand getreten.
(SDA)