Es sind verstörende Bilder: Ein Video von Christian B. (43), dem Hauptverdächtigen bei der Entführung und mutmasslichen Ermordung von Maddie McCann.
Gedreht wurde es nur fünf Wochen vor dem Verschwinden des damals drei Jahre jungen Mädchens, dessen Schicksal später die ganze Welt bewegte.
B., lachend und scherzend
Das Video zeigt B. am 30. März 2007, wie er drei junge Reisende aus Deutschland von Portugal nach Spanien mitnimmt. Er sitzt im hinteren Teil seines rostigen, weissen VW T3 Westfalia und studiert eine Landkarte. Lachend und scherzend, offensichtlich mit sich und der Welt im Reinen.
Der eine junge Deutsche, der die Mitfahrgelegenheit von B. in Anspruch genommen hat und im Video zu hören ist, zeigt sich heute schockiert. «Es macht mich krank, wenn ich daran denke, dass das kleine Mädchen einen Monat später im selben Van weggebracht worden sein könnte», sagt er zur «Daily Mail».
B. wollte gefilmt werden
Bei seinem Roadtrip mit B. habe dieser wie jeder andere gewöhnliche junge Mann gewirkt. «Er war fröhlich und scherzte viel und freute sich, uns in seinem VW-Bus mitzunehmen», sagt der Deutsche. Es habe B. offenbar auch nichts ausgemacht, gefilmt zu werden. Er posierte gerne vor der Kamera. «Er muss gewusst haben, dass wir nicht geahnt haben, was für ein schrecklicher Mann er wirklich war.»
Tatsächlich hatte B. zu diesem Zeitpunkt schon eine dicke Strafakte. Kurz vor seinem 18. Geburtstag wurde er wegen «Vornahme sexueller Handlungen vor einem Kind» verurteilt. 2005 vergewaltigte er eine damals 70-jährige Frau, bereits als 16-Jähriger wurde er zu zwei Jahren Haft wegen sexuellen Missbrauchs eines sechsjährigen Kindes verurteilt.
B. sitzt derzeit eine Haftstrafe wegen eines Drogendelikts in Kiel (D) ab. (fr)