Verzweifelte Suche nach Überlebenden in Guatemala
Retter ziehen Baby aus den Trümmern

Beim Ausbruch des Feuervulkans sind in Guatemala mindestens 69 Menschen ums Leben gekommen. Die Einsatzkräfte suchen noch immer nach Überlebenden.
Publiziert: 05.06.2018 um 18:55 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 15:55 Uhr
Diese Rettung grenzt an ein Wunder!
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Suche nach Überlebenden in Guatemala:Diese Rettung grenzt an ein Wunder!

Es grenzt an ein Wunder: Einsatzkräfte der Nationalpolizei finden in dem vom Vulkan verwüsteten Gebiet ein Kleinkind. Das Baby, in eine Decke eingewickelt, scheint gänzlich unversehrt. Das zeigt ein Video, das die Polizei auf Twitter veröffentlicht hat. Eine weitere Aufnahme zeigt die Rettung einer sechsköpfigen Familie mit dem Helikopter.

Doch nicht alle hatten Glück. Ein Video zeigt einen Mann, dem es zwar gelungen ist, seinen Hund zu retten – doch seine Schwester wird noch immer vermisst. Mit dem Vierbeiner auf dem Arm schreitet er bedrückt und orientierungslos durch die Trümmer.

Nach dem Vulkanausbruch suchen Rettungskräfte weiterhin nach Überlebenden. Armee, Polizei und Helfer gruben am Montag (Ortszeit) in den Dörfern rund um den Feuervulkan (Volcán de Fuego) durch Asche und Schuttmassen auf der Suche nach Vermissten.

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Ein Polizist im Vulkangebiet in Guatemala stolpert in der Asche.
Foto: STRINGER

1,7 Millionen Menschen vom Ausbruch betroffen

Die Zahl der Todesopfer stieg auf mindestens 69. Mindestens 46 Menschen wurden verletzt, die meisten davon schwer. Der Vulkan war am Sonntagmorgen ausgebrochen und hatte eine Welle von heissen Gasen und glühendem Vulkangestein ausgestossen.

Die Zahl der Vermissten war weiter unklar. Vertreter der Katastrophenschutzbehörde versuchten, sich in den Dörfern rund um den Vulkan einen Überblick zu verschaffen. Mehr als 5000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Insgesamt sind mehr als 1,7 Millionen Menschen von der Naturkatastrophe betroffen. Präsident Jimmy Morales erklärte unterdessen den Notstand, um schneller Hilfe in das Unglücksgebiet bringen zu können. 

Der Vulkan war am Montag weiter aktiv, allerdings mit verminderter Intensität, wie das Vulkanologische Institut berichtete. Vulkanologen warnten, weitere Ausbrüche seien möglich.

Gefährlicher als Lava-Ströme

Die verheerende Eruption vom Sonntag dauerte insgesamt 16,5 Stunden. Der Ausbruch war nach Einschätzung des Vulkanologen David Rothery von der britischen Open University deshalb so verheerend, weil es sich offenbar um einen pyroklastischen Strom handelte. 

Dabei strömen glühend heisse Gaswolken und Gesteinsbrocken mit hoher Geschwindigkeit die Flanken eines Vulkans herab. Pyroklastische Ströme bewegen sich sehr viel schneller vorwärts als Lavaströme, so dass Anwohnern keine Zeit bleibt sich zu retten. (rey/SDA)

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