Verzweifelte Eltern in Dubai
Spital gibt Baby erst gegen 122'000 Franken raus

Schwere Zeiten für ein britisches Ehepaar: Zuerst kommt ihr Baby Amal fast vier Monate zu früh zur Welt. Und jetzt will das Spital ihr Kind nicht rausgeben, bevor sie die Rechnung in Höhe von 122'000 Franken beglichen haben.
Publiziert: 26.09.2019 um 15:21 Uhr
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Aktualisiert: 26.09.2019 um 20:42 Uhr
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Baby Amal kam in der 23. Woche in Dubai zur Welt.
Foto: Gofundme

Azhar Saleem (26) und seine Ehefrau Syeda Khola Adnan (23) sind im Juli Eltern einer kleinen Tochter geworden. Doch bevor sie das Familienglück geniessen können, müssen sie tief in die Tasche greifen.

Der Brite aus Birmingham heiratet die 23-Jährige im Dezember 2018 in ihrer Heimat Dubai. Zwei Monate später ist die junge Frau schwanger, als sie sich mit einem Touristenvisum in England aufhält. Im März kehrt sie zurück nach Dubai, um ein Ehepartner-Visum für Grossbritannien zu beantragen. Dort will sie gemeinsam mit ihrem Gatten leben und auch das Kind zur Welt bringen, schreibt «The Sun».

Visum abgelehnt

Doch ihr Antrag wird abgelehnt. Das Ehepaar legt daraufhin Berufung gegen den Entscheid ein, in der Hoffnung, dass sie bis Oktober – dem offiziellen Geburtstermin – aufgehoben werden würde und Adnan in Europa gebären kann.

Am 14. Juli kommt es aber anders als geplant: Während einer Routineuntersuchung schlägt der Frauenarzt wegen der sinkenden Herzfrequenz und des Blutdrucks des ungeborenen Babys Alarm. Sofort muss die 23-Jährige zu einem Notkaiserschnitt. Die kleine Amal kommt 17 Wochen zu früh in einer Privatklinik zur Welt und wiegt nur 400 Gramm. «Sie war das kleinste, aber das schönste Baby», schwärmt ihre Mutter.

Keine Versicherung

«Wir wollten ursprünglich in ein staatliches Krankenhaus, aber weil alles so schnell ging, war das keine Option mehr», sagt sie. «Die Ärzte sagten uns, wenn sie es nicht so schnell wie möglich rausholen, würde es mein Baby womöglich nicht schaffen», sagt der Vater.

Da die Eheleute nicht auf eine Geburt in Dubai vorbereitet waren, hatten sie keine Versicherung abgeschlossen. Dabei belaufen sich die Arztkosten aktuell bereits auf umgerechnet 122'000 Franken. Und sie könnten sich verdoppeln, bis die Mutter und das Kind entlassen werden.

Fundraising gestartet

Das Spital hat dem Paar zwar eine Ratenzahlung angeboten. Jedoch muss der gesamte Betrag innerhalb von einem Jahr abbezahlt sein. Über 10'000 Franken im Monat können die jungen Eltern nicht aufbringen. Die Situation droht, aus dem Ruder zu laufen, wenn die ganze Summe nicht bald zusammenkommt. 

Darum versuchen sie, das Geld mit Hilfe von Fundraising zu sammeln. Auf «Gofundme» schreiben die Eltern: «Der Arzt hat gesagt, dass das Krankenhaus uns unsere Tochter erst zurückgibt, wenn die Rechnung vollständig beglichen ist. Wir brauchen wirklich Hilfe, um mein Baby nach Hause zu bringen. Jede Art von Hilfe würden wir zu schätzen wissen.» (man)

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