Die gebürtige Britin Penelope Fillon war als parlamentarische Mitarbeiterin für ihren Mann und dessen Nachfolger in der Nationalversammlung angestellt gewesen. Die Justiz prüft, ob es sich um eine Scheinbeschäftigung handelte.
Fillon beschäftigte Frau und Kinder
Die Vorwürfe belasten Fillons Wahlkampf seit Wochen schwer. Gegen den Konservativen war bereits Mitte März ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden.
Seit Ende Januar gibt es im Wochentakt neue Enthüllungen um den Konservativen Fillon, der seine Frau und seine Kinder im Parlament beschäftigte. Der 63 Jahre alte Ex-Premier und einstige Hoffnungsträger ist selbst mit einem Ermittlungsverfahren konfrontiert - angesichts des Umfangs der Vorwürfe ein einmaliger Vorgang.
Schwerer Betrug und Fälschung
Erst am Dienstag vergangener Woche hatte die Pariser Justiz die Ermittlungen ausgeweitet - es gehe um den Verdacht des «schweren Betrugs und der Fälschung», hiess es.
Die Zeitung «Le Monde» berichtete, die Pariser Finanzstaatsanwaltschaft habe am 16. März den Ermittlungsrichtern zusätzliche Unterlagen übergeben. Die Justiz frage sich, ob die Eheleute möglicherweise falsche Dokumente ausstellten, um die Gehälter für Fillons Ehefrau zu rechtfertigen.
Hält an Präsidentschaftskandidatur fest
Als Abgeordneter bezahlte Fillon seine Frau jahrelang als parlamentarische Mitarbeiterin, für insgesamt rund 680'000 Euro abzüglich der Sozialbeiträge.
Trotz des Ermittlungsverfahrens und seines Niedergangs in den Umfragen hält der Konservative an seiner Präsidentschaftskandidatur weiter fest. Die Präsidentschaftswahl in Frankreich findet in zwei Runden am 23. April und 7. Mai statt. (SDA)