Verstrickung in Bombenanschläge?
Neue Mafia-Ermittlungen gegen Berlusconi

Der frühere italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi soll Kontakte zu einem Mafiaboss gepflegt haben, heisst es. Der Verdacht: Berlusconi habe von Verbrechen der kriminellen Organisation profitieren wollen.
Publiziert: 31.10.2017 um 10:18 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 14:05 Uhr
Silvio Berlusconi bei einem TV-Auftritt.
Foto: DUKAS

Die Staatsanwaltschaft von Florenz hat erneut Ermittlungen gegen den ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi wegen einer mutmasslichen Verstrickung in tödliche Anschläge aufgenommen, die die Mafia 1992 und 1993 verübte. Ermittlungen wegen dieses Vorwurfs waren bereits eingeleitet, aber 2011 eingestellt worden.

Die neuen Ermittlungen wurden auch gegen Berlusconis Vertrauensmann, den Ex-Senator Marcello Dell'Utri, aufgenommen, der wegen Mafia-Verwicklungen zurzeit eine siebenjährige Haftstrafe absitzt, wie die römische Tageszeitung «La Repubblica» heute Dienstag berichtet.

Boden für eine neue Politik

Berlusconi und Dell'Utri hätten direkte Kontakte zum Mafia-Boss Giuseppe Graviano gepflegt, heisst es. Mit den Bombenanschlägen in Rom, Florenz und Mailand wollte die Mafia Italien destabilisieren und den Boden für eine neue Politik schaffen, wovon Berlusconi profitieren wollte, lautet der Verdacht.

Berlusconis Anwalt Nicolo Ghedini zeigte sich angesichts der Verdächtigungen erbost. Er sprach von Verleumdungen, die Berlusconis rechtskonservativer Partei Forza Italia vor den sizilianischen Regionalwahlen und den Parlamentswahlen im Frühjahr schaden wollen. Die Forza Italia ist laut Umfragen wieder auf Erfolgskurs. (SDA)

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