Verschollener Flug MH370
Wurde zwei Jahre an der falschen Stelle gesucht?

Experten der Suchaktion rund um die abgestürzte Maschine der Malaysia Airlines vermuten, dass Flug MH370 nicht wie ein Stein vom Himmel fiel, sondern noch 200 Kilometer im Gleitflug zurücklegte.
Publiziert: 21.07.2016 um 21:33 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 00:13 Uhr
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Ein Experte der beauftragten Suchfirma sagt nun, dass das Flugzeug im Sinkflug noch rund 200 Kilometer über das Suchgebiet hinaus geflogen sein könnte.
Foto: ANDREW WINNING

Ein Gebiet von der Grösse Griechenlands hat ein internationaler Suchtrupp schon abgesucht. Bis jetzt waren alle Anstrengungen vergeblich. Flug MH370 der Malaysia Airlines, der mit 239 Menschen an Bord im März 2014 auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking verschwunden war, wurde nicht gefunden.

Erstmals spricht nun ein an der Suche beteiligter niederländischer Experte davon, dass die Maschine in einem Sinkflug ins Meer geglitten ist, schreibt «Spiegel Online».

Flug MH370 wäre so noch rund 200 Kilometer weitergekommen, als bisher angenommen. Stimmt die Annahme, ist rund zwei Jahre lang an der falschen Stelle gesucht worden. Kostenpunkt: 137 Millionen Dollar.

Unterstützer der Gleitflug-Theorie ist der Fugro-Projektleiter Paul Kennedy. Seine einfache Begründung: Wenn das Flugzeug nicht im jetzigen Suchgebiet ist, sei es woanders. Die Theorie, dass sich noch jemand am Steuer der Maschine befand um die Maschine kontrolliert gleiten zu lassen, wird damit erstmals von einer an der Suche beteiligten Person geäussert.

Gleitflug-Theorie findet wenig Anhänger

Damit werden Forderungen laut, alle Informationen zu der Operation öffentlich zu machen. So sollen auch andere Firmen Hinweisen nachgehen können.

Flugzeughersteller Boeing sowie die Flugsicherungsbehörden der USA, Grossbritanniens und Australiens finden für die Theorie allerdings kein Gehör.

Geleitet wird die Suche von den Ländern Malaysia, China und Australien. Diese wollten die Suche eigentlich mangels Fortschritten aufgeben. Die Aussage von Kennedy könnte daher auch von der Firma Fugro gewollt sein, um weiterhin einen Suchauftrag zu erhalten.

Im Juni fand man an der ostafrikanischen Küste bei Tansania mit einer rund zwei Meter langen Landeklappe ein weiteres Wrackteil. Dieses wird nun von Luftfahrtexperten in Australien untersucht. Zuvor sind bereits in La Réunion und in Mosambik Trümmerteile angespült worden.

Die an der Suche beteiligten Länder wollen sich nun morgen in Malaysia zum nächsten Mal treffen um über die Fortführung der Suche zu beraten. (lz)

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