Einer der Verdächtigen im Fall des vermissten britischen Journalisten Dom Phillips (†57) und des Indigenen-Experten Bruno Pereira hat gestanden, deren Leichen im Amazonas-Regenwald Brasiliens vergraben zu haben.
Der Verdächtige, der bereits vergangene Woche verhaftet worden war, «erzählte detailliert von dem begangenen Verbrechen und nannte den Ort, an dem er die Leichen vergraben hatte», sagte der Leiter der Bundespolizei im Bundesstaat Amazonas, Eduardo Alexandre Fontes, am Mittwoch.
«Menschliche Überreste» gefunden
Demnach hat der Verdächtige die Leichen an einem «sehr schwer zugänglichen» Ort im Regenwald vergraben. Kurz vor der Pressekonferenz der Bundespolizei hatte bereits der brasilianische Justizminister Anderson Torres auf Twitter den Fund «menschlicher Überreste» bekanntgegeben.
Einer der Verdächtigen war zuvor an den Ort der Ausgrabungen gebracht worden, wo Ermittler nach den Vermissten gesucht hatten.
Der 57-jährige Phillips, der als freier Journalist regelmässig für den britischen «Guardian» schreibt, hatte zusammen mit Pereira, einem Experten für indigene Völker, im Javari-Tal für ein Buch über Gewalt gegen Indigene und einen nachhaltigen Schutz des Regenwalds recherchiert.
Am 5. Juni zuletzt lebend gesehen
Die beiden Männer wurden zuletzt am 5. Juni in einem Boot auf dem Fluss Itaquai gesehen. In der Region, die an Peru und Kolumbien grenzt, sind Goldgräber, Wilderer und Drogenbanden aktiv.
Die Polizei hatte daraufhin am 7. Juni den nun geständigen Verdächtigen verhaftet, der laut Zeugen das Boot von Phillips und Pereira verfolgte. Im Boot dieses Verdächtigen wurden später Blutspuren entdeckt. In der Nähe von dessen Haus fanden die Ermittler auch persönliche Gegenstände wie Kleidung der Vermissten.
Am Dienstag hatte die Polizei dann einen weiteren Mann festgenommen, bei dem es sich Medienberichten zufolge um den Bruder des ersten Verdächtigen handelte. (AFP)