Als Alex Lundberg im April vor der Küste des US-Bundesstaates Florida ein längliches Objekt am Meeresboden entdeckte, hielt er es zunächst für ein Stück Holz. Bei genauerem Hinsehen stellte sich jedoch heraus, dass der Taucher etwas viel Selteneres entdeckt hatte: ein grosses Stück eines Mammutstosszahns.
Es war nicht das erste Mal, dass Lundberg und seine Taucherkumpels vor der Küste Floridas fündig wurden. Unter anderem holten sie auch Knochen eines urzeitlichen Jaguars und Teile eines Wolfs an die Oberfläche.
Stosszahn wiegt mehr als 30 Kilogramm
«Wir wussten irgendwie, dass es in der Gegend einen geben könnte», sagte Lundberg laut «Independent» in einem Interview über seinen erstaunlichen Fund. Unter Wasser hatte er den Stosszahn sorgfältig von Sand befreit. Dabei war ihm aufgefallen, dass ein immer grösserer Zahn zum Vorschein kam. «Er wurde einfach immer grösser und grösser. Ich dachte: ‹Das ist ein grosser Stosszahn›», schildert der Fossiliensucher den Moment der Entdeckung.
Der Stosszahn ist etwa 1,2 Meter lang und wiegt 31 Kilogramm. Er wurde von Lundberg in einer Tiefe von 7,6 Metern gefunden.
Was passiert mit dem Stosszahn?
Lundberg hat das Objekt vorerst in einer Vitrine in seinem Wohnzimmer aufgestellt. Damit ist die Geschichte jedoch noch nicht zu Ende.
Das Alter des Stosszahnes konnte noch nicht bestimmt werden. Nach dem Recht Floridas gehören Wirbeltierfossilien, die auf Staatsgebiet, darunter auch in Küstennähe, gefunden werden, dem Staat und unterliegen der Aufsicht des Florida Museum of Natural History. Lundberg hat eine Genehmigung zum Sammeln solcher Fossilien und muss den Stosszahnfund dem Museum melden, wenn seine Genehmigung im Dezember erneuert wird. Wie das Museum mitteilte, besitzt er eine solche Genehmigung seit 2019.
Darf Lundberg den Stosszahn behalten?
«Das Museum wird die Funde und Fundorte überprüfen, um ihre Bedeutung zu bestimmen, und der Genehmigungsinhaber kann die Fossilien behalten, wenn das Museum sie nicht innerhalb von 60 Tagen nach der Meldung anfordert», erläutert Rachel Narducci, Sammlungsleiterin der Abteilung für Wirbeltierpaläontologie des Museums. «Dies könnte ein bedeutender Fund sein, je nachdem, wo er genau gesammelt wurde.»
Lundberg, der einen Abschluss in Meeresbiologie von der University of South Florida hat, ist optimistisch, dass er den Stosszahn behalten kann. «Man weiss nicht, woher er kommt. Er rollt seit Millionen von Jahren im Meer umher. Es ist ein cooles Stück.»