Auch zwei Feuerwehrleute seien in der Gegend verletzt worden, berichtete die Zeitung «La Vanguardia» am Mittwoch. Zu dem Zwischenfall mit dem Zug sei es am Dienstag gekommen, als dieser seine Fahrt wegen starker Rauchentwicklung rund 60 Kilometer nordwestlich von Valencia stoppen musste, um zum Startbahnhof zurückzukehren, berichteten die Nachrichtenagentur Europa Press und der staatliche TV-Sender RTVE.
Im Zug befanden sich 48 Passagiere. Einige von ihnen seien bei dem kurzen Stopp, während dessen die Lokführerin von einem Ende zum anderen des Zuges gerannt sei, in Panik aus den Waggons gesprungen. Drei von ihnen erlitten schwere Verbrennungen – darunter eine 58-jährige Frau und ein Mädchen (15), acht weitere wurden leichter verletzt, wie die Agentur und RTVE weiter berichteten.
Dieser und ein weiterer Waldbrand weiter südlich in der Region Vall d'Ebo hätten bereits insgesamt rund 15'000 Hektar Wald- und Buschland zerstört. 2000 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden. Die Brandbekämpfer hofften unterdessen auf Regen, der möglicherweisepa in der Nacht zu Donnerstag fallen sollte. Es sind die verheerendsten Waldbrände der vergangenen zehn Jahre der autonomen Gemeinschaft Valencia.
Aschewolken erreichen sogar Mallorca
Ob auch Touristen in Sicherheit gebracht wurden, wurde zunächst nicht mitgeteilt. Das Feuer wütete weniger als 50 Kilometer von Badeorten an der Costa Blanca entfernt, die auch bei deutschen Touristen beliebt sind, wie zum Beispiel Jávea und Dénia. Die Rauchsäulen waren weithin zu sehen, die Aschewolken erreichten inzwischen nach Medienberichten auch die knapp 300 Kilometer entfernte Mittelmeerinsel Mallorca.
Im Zusammenspiel mit einer seit Monaten anhaltenden Dürre, grosser Hitze sowie sehr trockener Luft kommt es bereits seit Juni immer wieder zu Waldbränden. 2022 ist für Spanien das verheerendste Waldbrand-Jahr seit Beginn der Erfassungen. Seit Jahresbeginn wurde nach Messungen des europäischen Erdbeobachtungssystems Copernicus bei Hunderten von Waldbränden schon eine Fläche grösser als die des Saarlandes ein Raub der Flammen. (SDA)