Verhandlungen zwischen Regierung und Huthi-Rebellen
Uno-Generalsekretär zu Jemen-Gesprächen in Schweden erwartet

Uno-Generalsekretär Antonio Guterres wird für Donnerstag zu den Jemen-Gesprächen in Schweden erwartet, um die Konfliktparteien zur Fortsetzung ihrer Friedensverhandlungen zu ermutigen.
Publiziert: 12.12.2018 um 13:06 Uhr
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Aktualisiert: 12.12.2018 um 13:08 Uhr
Der portugiesische Politiker Antonio Guterres ist seit 2017 Generalsekretär der Vereinten Nationen. Guterres soll sich mit beiden Delegationen der Friedensgespräche treffen. (Archivbild)
Foto: AP

Guterres werde den von den Vereinten Nationen vermittelten Verhandlungen zwischen Regierung und Huthi-Rebellen in Rimbo in der Nähe von Stockholm beiwohnen, teilte die Uno am Dienstag mit.

Der Uno-Chef werde sich mit «den beiden Delegationen» treffen und während der abschliessenden Sitzung das Wort ergreifen, hiess es. Aus Diplomatenkreisen erfuhr die Nachrichtenagentur AFP, dass der Besuch des Generalsekretärs zur «Fortsetzung der Diskussionen» ermuntern solle, möglicherweise im Januar.

Gefangenenaustausch geplant

Zuvor hatten Regierung und Rebellen ihre Einigung auf einen Austausch von Gefangenen konkretisiert. Vertreter beider Seiten tauschten Listen mit Namen von Gefangenen aus. Insgesamt sollen mehr als 15'000 Gefangene freikommen. Wann der Tausch beginnen soll, stand zunächst noch nicht fest.

Die ersten Gespräche seit 2016 finden unter Vermittlung des Uno-Sondergesandten für Jemen, Martin Griffiths, statt. Am Montag hatten die Vereinten Nationen mitgeteilt, dass zur Linderung der humanitären Krise im Jemen im kommenden Jahr vier Milliarden Dollar benötigt würden.

Darum geht es im Jemen-Krieg

Die Huthi fühlten sich als schiitische Minderheit im Jemen schon lange politisch, wirtschaftlich und religiös ausgegrenzt. 2014 erobern Huthi-Rebellen grosse Teile des Landes und übernehmen de facto die Macht.
Da die antiwestlich eingestellten Huthi gute Beziehungen zum Iran pflegen, fürchtet Saudi-Arabien, der Erzfeind könnte damit an Einfluss im Jemen gewinnen.

Eine Militärkoalition unter der Führung des sunnitischen Saudi-Arabiens hat deshalb 2015 politisch und militärisch in den Konflikt eingegriffen. Sie kämpfen fast ausschliesslich aus der Luft.
Der Koalition gehören neben Saudi-Arabien, Ägypten, Bahrain, Kuwait, Katar, die Vereinigten Arabischen Emirate, Jordanien, Marokko, Sudan und Senegal an. Logistisch unterstützt werden sie von den Briten, Franzosen und Amerikanern. Menschenrechtsorganisationen werfen beiden Parteien Kriegsverbrechen vor. Im September scheiterten Friedensgespräche, weil die Huthi-Rebellen den Verhandlungen fernblieben.

Anhänger der schiitischen Huthi-Rebellen in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa.
Anhänger der schiitischen Huthi-Rebellen in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa.
KEYSTONE/EPA/YAHYA ARHAB

Die Huthi fühlten sich als schiitische Minderheit im Jemen schon lange politisch, wirtschaftlich und religiös ausgegrenzt. 2014 erobern Huthi-Rebellen grosse Teile des Landes und übernehmen de facto die Macht.
Da die antiwestlich eingestellten Huthi gute Beziehungen zum Iran pflegen, fürchtet Saudi-Arabien, der Erzfeind könnte damit an Einfluss im Jemen gewinnen.

Eine Militärkoalition unter der Führung des sunnitischen Saudi-Arabiens hat deshalb 2015 politisch und militärisch in den Konflikt eingegriffen. Sie kämpfen fast ausschliesslich aus der Luft.
Der Koalition gehören neben Saudi-Arabien, Ägypten, Bahrain, Kuwait, Katar, die Vereinigten Arabischen Emirate, Jordanien, Marokko, Sudan und Senegal an. Logistisch unterstützt werden sie von den Briten, Franzosen und Amerikanern. Menschenrechtsorganisationen werfen beiden Parteien Kriegsverbrechen vor. Im September scheiterten Friedensgespräche, weil die Huthi-Rebellen den Verhandlungen fernblieben.

Im Jemen herrscht seit 2014 ein Krieg zwischen den von Saudi-Arabien und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen des Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi und den Huthi-Rebellen, hinter denen der Iran steht. Nach Uno-Angaben wurden bereits mehr als 10'000 Menschen getötet, unter ihnen tausende Zivilisten. In dem Land herrscht der Uno zufolge die schlimmste humanitäre Krise weltweit. Millionen Kinder leiden an Hunger und Krankheiten. (SDA)

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