Die Fregatte «HMS Richmond» sei auf dem Weg durch die Strasse von Taiwan nach Vietnam, hiess es auf dem Twitter-Konto des Schiffes der britischen Marine. Peking reagierte Verhalten auf die laut örtlichen Medien erste Durchfahrt eines britischen Kriegsschiffs durch die schmale Wasserstrasse zwischen Taiwan und dem chinesischen Festland.
Sicherheitsallianz im Indopazifik
Das britische Verteidigungsministerium reagierte nicht auf eine Bitte um Stellungnahme. 2019 war ein Vermessungsschiff der britischen Marine durch die umstrittene Meerenge gefahren, nicht aber ein Kriegsschiff. Zuletzt hatte sich Grossbritannien zu einer Sicherheitsallianz im Indopazifik mit den USA und Australien zusammengeschlossen, was als ein deutliches Signal an China für freie Schifffahrt und eine regelbasierte Ordnung gilt.
Chinas erste Reaktion auf die «HMS Richmond» fiel äusserst verhalten aus. «Wir hoffen, dass die betreffenden Länder mehr tun können, um das gegenseitige Vertrauen zwischen den Ländern zu stärken und den Frieden und die Sicherheit in der Region aufrechtzuerhalten», sagte die Sprecherin des Aussenministeriums Hua Chunying vor Reportern.
Provokationen im Südchinesischen Meer
Die US-Marine fährt in der Strasse von Taiwan regelmässig Übungen zur «Freiheit der Schifffahrt» und provoziert damit wütende Reaktionen aus Peking, das Taiwan und die umliegenden Gewässer - sowie fast das gesamte Südchinesische Meer - für sich beansprucht. Die USA und viele andere Länder betrachten diese Gebiete jedoch als internationale Gewässer, die für alle Schiffe offen sein sollten. Zuletzt nutzen weitere US-Verbündete die Route durch die Meerenge - auch um Solidarität mit Taiwan zu zeigen, das deutlichen militärischen Drohungen Chinas ausgesetzt ist.
China beansprucht Taiwan als Teil der Volksrepublik. Taiwan hatte sich 1949 am Ende eines Bürgerkriegs von der Volksrepublik China losgesagt. Die 23 Millionen Einwohner der demokratisch regierten Insel fürchten eine Invasion durch die Volksrepublik.
(AFP)