Abu Bakr al-Baghdadi ist tot, doch der IS ist nicht zerstört – und wird sich auf grausame Art und Weise am Westen rächen. Das sagt der ehemalige IS-Kämpfer Muhammed Hasik (25), der derzeit im Knast im Nordirak sitzt.
In einem Interview mit dem US-Sender ABC sagt er, dass der IS noch lange nicht besiegt sei. «Wenn einer stirbt, taucht ein anderer auf», sagt Hasik. Der in Deutschland radikalisierte junge Mann glaubt, dass ein Terroranschlag in Europa bevorstehe.
Baghdadis Tod könnte dabei der Auslöser sein. «In Europa sind viele Menschen deswegen verärgert, es könnte etwas passieren.» Vom Tod des Terrorfürsten habe er vor Kurzem erfahren. Doch er gibt sich unbeeindruckt. «Das ist das Spiel, das die USA spielen, das der IS spielt. Es wird immer so weitergehen.»
«Ich habe nur einen Job gemacht»
Hasik arbeitete als «Polizist» in Rakka, der IS-Hochburg in Syrien. Darauf angesprochen, dass er für eine Gruppierung gearbeitet habe, die Leute köpft, vergewaltigt und foltert, weicht er aus: «Ich habe bloss Kriminelle verhaftet, steckte sie ins Gefängnis. Ich habe nur einen Job gemacht.» Er habe genug vom Krieg, wolle nun ein normales Leben führen. Vom IS habe er sich losgesagt.
Was würde er zu den Opfern der Terroranschläge des IS sagen? Hasik antwortet ohne jegliche Gefühlsregung: «Ich habe ihr Schicksal nicht geschrieben. Es ist ihr Schicksal.» (neo)