Verdacht missbrauchter EU-Gelder ist noch nicht vom Tisch
Polizei durchsucht erneut Le Pens Parteizentrale

Der französischen Politikerin Marine Le Pen wird vorgeworfen, falsche Angaben zu Mitarbeitern gemacht zu haben. Das EU-Parlament fordert knapp 340'000 Franken zurück. Die Polizei ermittelt gegen die Parteichefin.
Publiziert: 21.02.2017 um 15:08 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 20:55 Uhr
Le Pen soll EU-Gelder für eigene Zwecke missbraucht haben. Jetzt ermittelt die Polizei gegen die Politikerin.
Foto: Hussein Malla

Erneut wurde die Zentrale der rechtsextremen französischen Partei Front National von der Polizei durchsucht. Parteichefin Marine Le Pen steht unter Verdacht, EU-Gelder zweckentfremdet zu haben.

Mitarbeiter der Politikerin sollen unter falscher Angabe nicht für das Parlament, sondern für die eigene Partei gearbeitet haben. Bezahlt mit öffentlichen Geldern. Dies berichtet das französische Informationsportal Mediapart. Um die 340'000 Franken soll Le Pen falsch angegebenen haben. Diese Summe verlangt das EU-Parlament zurück. Und zwar bis Ende Februar.

Le Pen zahlt keinen Cent

Marine Le Pen wies die Vorwürfe zurück. «Das ist eine unverschämte Lüge, ich habe niemals etwas vor den Ermittlern zugegeben, ich habe sie nie gesehen», sagte die Europaabgeordnete dem Radiosender France Bleu Besançon.

Es habe nichts Fiktives gegeben, auch keine Scheinbeschäftigung, betonte die Chefin des rechtsextremen Front National. Wenn Le Pen das Geld nicht zurückzahlen wird, muss sie mit massiven Kürzungen rechnen.

Mitten im Wahlkampf

Die Polizei durchsucht bereits zum zweiten Mal die Parteizentrale des Front National. Und das mitten im Wahlkampf. Laut Umfragen hat Marine Le Pen gute Chancen bei der französischen Präsidentenwahl im Mai. Der Betrugsverdacht könnte ihr schaden. 

Dabei ist Le Pen kein Einzelfall. Seit mehreren Wochen wird der konservative Präsidentschaftskandidat Francois Fillon von einer Job-Affäre erschüttert. Die Justiz prüft Vorwürfe, wonach seine Frau zum Schein im französischen Parlament angestellt war. Fillons Sympathiepunkte rutschten wegen der Enthüllungen deutlich ab. (SDA/jmh)

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