Nach weiteren verbalen Attacken hat ein Richter in New York gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump (77) eine Geldstrafe von 10'000 Dollar (etwa 9500 Euro) verhängt.
Zuvor hatte Richter Arthur Engoron Trump deswegen am Mittwoch vor Gericht in Manhattan für wenige Minuten in den Zeugenstand berufen.
Trump hatte Richter angegriffen
Der Richter forderte Trump auf, zu erklären, auf wen er sich bezog, als er der Presse sagte, Richter Engoron sei ein «sehr parteiischer Richter, mit einer Person, die sehr parteiisch ist und neben ihm sitzt, vielleicht sogar noch viel parteiischer als er selbst».
«Sie und Cohen», antwortete Trump, der damit behauptete, sich auf seinen ehemaligen Anwalt Michael Cohen zu beziehen, der an diesem Tag gegen ihn aussagte.
«Sind Sie sicher, dass Sie nicht die Person meinten, die neben ihm sitzt?», fragte Richter Engoron und meinte damit seine Gerichtsschreiberin.
«Ja, ich bin mir sicher», antwortete Trump.
Richter Engoron befand die Angaben von Trump jedoch nicht glaubwürdig, wie er sagte, und verhängte die Geldstrafe.
Bereits zuvor hatte der Richter nach zahlreichen verbalen Entgleisungen von Trump eine Verfügung für alle Prozessbeteiligten erteilt, persönliche Angriffe auf Gerichtspersonal zu unterlassen und mit ernsthaften Konsequenzen gedroht.
Ihm droht hohe Geldstrafe
In dem Betrugsprozess geht es um Vorwürfe der Staatsanwaltschaft, nach denen der Ex-Präsident, seine Söhne und Mitarbeiter den Wert der Trump Organization jahrelang manipuliert haben sollen, um an günstigere Kredite und Versicherungsverträge zu kommen.
Eine Gefängnisstrafe oder direkte Auswirkungen auf seine Präsidentschaftsbewerbung drohen dem Republikaner Trump zwar nicht, doch geschäftlich könnte ihm eine Verurteilung grossen Schaden zufügen.
Der ehemalige Präsident will kommendes Jahr erneut gewählt werden. Er ist der aussichtsreichste Bewerber auf die Kandidatur der Republikaner. Den Prozess nutzt er nach Einschätzung vieler Beobachter als Wahlwerbung. (SDA/neo)