«Man werde »einen grossen, revolutionären Sieg feiern«, betonte El Aissami, der von den USA wegen angeblicher Verstrickung in Kokaingeschäfte mit Sanktionen belegt worden ist. Die USA, die EU und zahlreiche Staaten in Südamerika werfen Maduro den Umbau des Landes zu einer Diktatur vor.
Das von der Opposition dominierte Parlament wurde entmachtet und eine linientreue Volksversammlung eingesetzt, führende Politiker der Opposition stehen unter Hausarrest oder sind ins Ausland geflohen.
Maduro war nach dem Tod von Hugo Chávez, der das Projekt eines Sozialismus des 21. Jahrhunderts begründet hatte, im Jahr 2013 zum Präsidenten gewählt worden. In seiner Amtszeit verschlechterte sich die Lage dramatisch, seit April starben bei Protesten über 120 Menschen.
Das Land ist praktisch pleite, trotz der grössten Ölreserven der Welt. Wegen der rasanten Inflation steigt die Zahl der hungernden Menschen, zudem fehlen - auch wegen geringerer Einnahmen aus dem Ölexport - Devisen, um genug Lebensmittel und Medikamente einzuführen. Das Land wird wegen der vielen Probleme und der starken Gewaltzunahme nur noch von wenigen Fluggesellschaften angeflogen.
Im Zuge der jüngsten Repression und wegen interner Streitigkeiten ist das Oppositionsbündnis »Mesa de la Unidad Democrática" geschwächt - noch ist unklar, wer gegen Maduro antreten wird. Bisher war die Präsidentschaftswahl für Ende 2018 geplant, aber derzeit sitzt Maduro fester als vor einigen Monaten im Sattel. Die Opposition fürchtet daher, dass die Wahl auch bereits im Frühjahr stattfinden könnte.