Venezuela
Venezuelas Oppositionsführer López bricht Hungerstreik ab

Caracas – Nach der Ankündigung von Parlamentswahlen in Venezuela hat der inhaftierte Oppositionsführer Leopoldo López am Dienstag seinen Hungerstreik beendet. Am Montag hatten die venezolanischen Behörden den 6. Dezember als Termin für die Parlamentswahlen festgelegt.
Publiziert: 24.06.2015 um 04:15 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 03:36 Uhr

«In Demut feiern wir den Erfolg dieses Protests und beenden den Hungerstreik», hiess es in einem Brief, den López Frau Lilian Tintori am Dienstag vorlas. López rief auch seine rund 70 Unterstützer auf, die aus Solidarität ebenfalls in Hungerstreik getreten waren, ihre Protestaktion abzubrechen.

Ihr Mann sei enorm abgemagert und sehr schwach, sagte Tintori. Sie hatte ihn am Sonntag im Militärkrankenhaus Ramo Verde besuchen dürfen. López hatte 30 Tage die Nahrungsaufnahme verweigert, unter anderem um die Festsetzung eines Wahltermins zu erzwingen. Die Opposition befürchtete, Präsident Nicolás Maduro könnte Wahlen wegen schlechter Umfragewerte verschleppen.

Die US-Regierung begrüsste die Ankündigung der Abstimmung. Das sei ein «positiver Schritt für das venezolanische Volk und seine demokratischen Institutionen», sagte ein Sprecher des Aussenministeriums. Staatschef Maduro wirft den USA immer wieder vor, sich in die inneren Angelegenheiten Venezuelas einzumischen.

Angesichts der trotz riesiger Öl-Vorkommen schweren Wirtschafts- und Versorgungskrise in dem südamerikanischen Land ist die Zustimmung zur Regierungspolitik stark gefallen. Nach aktuellen Umfragen würde die linksgerichtete Regierung ihre Parlamentsmehrheit derzeit verlieren.

«Es ist immer noch viel zu tun. Es kann keine Wahlen geben, solange politische Häftlinge einsitzen», sagte Tintori. López ist seit über 16 Monaten in Haft. Er muss sich wegen Anstachelung zur Gewalt während der blutigen Proteste gegen die Regierung im Frühjahr 2014 verantworten.

Er sei überzeugt, dass die Oppositionsbewegung gut für den Wahlkampf gerüstet sei, schrieb López. «Der Kampf geht weiter.» Sein Bündnis MUD berät darüber, ihn als Kandidaten für die Wahl aufzustellen.

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